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Unser ganz persönliches Fazit



Irland könnte in der Tat Schottland in unserer Rankingliste überholen. Das Land hat uns fasziniert. Die Menschen sind überaus freundlich und zuvorkommend (gut, das sind die Schotten in der Regel auch).
Ganz besonders beeindruckt hat uns der sehr respektvolle Umgang miteinander. Nicht nur wir als „Ausländer“ kommen in diesen Genuss, z. B. beim Autofahren. In Irland ist es selbstverständlich, dass Jung und Alt sehr höflich, zuvorkommend und respektvoll miteinander umgehen. In Deutschland sucht man meist vergebens danach …Ein gutes Beispiel haben wir bereits bei "Tag 16" beschrieben.

Interessant sind auch die vielen “Community Alert Areas”-Schilder. Wir haben uns gefragt, was diese bedeuten und haben „Tante Google“ interviewt. Man kann es grob mit „Wachsame Gemeinde“ übersetzen. Hinter diesen Schildern stehen örtliche Vereine und wachsame Menschen, die sich um die Sicherheit in ihrer Gemeinde sorgen und kümmern. Sie melden verdächtige Leute, unbekannte Autos und ungewöhnliche Ereignisse an die nächste Polizei-Station. Weiterhin passen sie auf ihr Haus und das ihrer Nachbarn auf und sehen nach den hilfsbedürftigen Menschen in der Nachbarschaft.

Wir waren definitiv nicht zum letzten Mal in Irland!


Jetzt noch einige Informationen, die vielleicht für euch und eure Planung interessant und sind.

Anreise:
Wie bereits zu Beginn geschrieben, haben wir uns bewusst gegen die Landbridge über Großbritannien entschieden und Irish Ferries ab/an Cherbourg (nach Dublin) gebucht. Für uns die entspanntere Wahl. Wir haben zwei bzw. einen Zwischenstopp eingelegt und würden es beim nächsten Mal genauso wieder machen. Die Fähre „W.B. Yeats“ ist relativ neu (Baujahr 2018), die Kabine geräumig und ebenfalls sehr gut. Die Kabine mit Meerblick war nur unwesentlich teurer, so dass wir uns erstmalig diesen Luxus gegönnt haben. Für das Essen bezahlt man natürlich den „Fähraufschlag“, aber dafür waren Abendessen und Frühstück erstaunlich gut. Am Abend gab es gute Livemusik in der Bar.
Die Organisation bzw. Abwicklung sowohl in Cherbourg als auch in Dublin verlief reibungslos und die Fähre fuhr pünktlich ab. Wir können Irish Ferries uneingeschränkt empfehlen.

Alternativ kann man die Landbridge über Großbritannien nehmen. Ob das günstiger ist – sowohl von den Kosten als auch vom Fahren selbst – können wir nicht beurteilen. In den gut drei Wochen, die wir in Irland unterwegs waren, sind wir ca. 4.200 km gefahren – inklusive An-/Abreise Cherbourg (ca. 1.800 km).

Tanken
Die Dieselpreise sind im Gegensatz zu Deutschland ein wenig niedriger (Stand Juni 2023). Im Durchschnitt haben wir ca. 1,58 /l bezahlt. Wir waren erstaunt, dass die Tankstellen untereinander – egal, welche Marke - nicht so hohe Preisunterschiede haben wie in Deutschland. Dafür haben wir so gut wie keine Tankstellen gefunden, die AdBlue-Zapfsäulen haben. Man konnte immer nur (teure) Kanister kaufen. Wie gut, dass wir einen 10l-Kanister mitgenommen hatten. Dieser stammte noch aus unserem Albanien-Urlaub.

Parkplätze
Man sieht doch recht häufig Parkplätze, insbesondere am Meer, die eine Höhenbeschränkung haben oder Schilder mit dem Hinweis "No Overnight" / „No Camping“. Schade, aber in der heutigen Zeit oftmals nachvollziehbar.
Wir haben allerdings auch gehört und gelesen, dass diese Verbote nicht unbedingt aufgestellt wurden, um die Wohnmobilisten fernzuhalten. Das Problem sind wohl eher die sogenannten „Tinker“ (auch Pavee der Traveller genannt). Dies ist ein fahrendes Volk, welches von Ort zu Ort zieht.

Müllentsorgung
Die Müllentsorgung gestaltet sich oftmals etwas schwierig. Öffentliche Abfalleimer (z. B. an Picknick- oder Rastplätzen) gibt es nur ganz selten bis gar nicht. Wir haben schon mal Kleinstmengen in den Mülleimern der Supermärkte entsorgt.
In dem Gespräch mit dem Dokumentarfilmer haben wir auch den Grund dafür erfahren: In Irland besteht keine Pflicht zur Mülltonne. Die meisten Iren bringen ihren Müll entweder selbst zu einer entsprechenden Sammelstelle und müssen diesen per Kilo bezahlen. Oder als Alternative können sie den Müll von privaten Unternehmen abholen lassen – gegen entsprechende Bezahlung. So sollen die Menschen dazu animiert werden, so wenig Müll wie möglich zu produzieren. Und es scheint zu funktionieren. Auch wenn die Mülleimer überall im öffentlichen Bereich fehlen, könnte es nicht sauberer sein.
Auf den Campingplätzen ist eine Müllentsorgung selbstverständlich möglich.

Essen gehen
Ein Besuch in einem Restaurant oder Pub ist sicherlich kein Schnapper. Die Preise liegen im Durchschnitt etwas über dem deutschen Niveau.
Aber man sollte sich ein oder zwei Pub-Besuche nicht entgehen lassen! Das Essen war immer sehr lecker, insbesondere Fisch (Fish & Chips), Seafood oder Curries. Am Abend gibt es oftmals Livemusik in den Pubs und man kommt schnell mit den Locals ins Gespräch.

Einkaufen
Auch im Supermarkt fällt der Einkauf ein wenig teurer aus als in Deutschland. Wir haben meist bei Lidl eingekauft. Die Preise sind okay und die Parkplätze sind immer recht groß. Tipp: Die Irish Angus Steaks sind super lecker!
Die kleinen lokalen Supermärkte sind in der Regel etwas teurer und haben natürlich nur ein kleines Sortiment, das Nötigste für den täglichen Bedarf. Praktisch: Die Supermärkte haben immer geöffnet – außer an Weihnachten und Karfreitag.

Freistehen
Wie bereits erwähnt, ist „Freistehen“ in Irland noch einfach. Auch wir haben überwiegend freigestanden. Oft haben wir vorher einen Iren gefragt, ob es erlaubt ist und immer erhielten wir ein positives Feedback. Dabei wurden wir hin und wieder fragend angeschaut: „Natürlich, warum denn nicht?“. Ob das in der Hauptsaison auch so ist, können wir nicht beurteilen.
Bei solchen Gelegenheiten kommt man schnell mit den Locals in Kontakt. Gerne nehmen sie sich Zeit für einen Plausch, möchten wissen, woher man kommt und wohin man fährt. Das Wetter ist immer ein Thema und man erhält gute Tipps für die Umgebung oder ein Restaurant. Wir haben einige Mal an einem kleinen Hafen oder am Strand gestanden und wir konnten sicher sein, dass irgendwann im Laufe des Abends der ein oder andere freundliche und gesprächige Besucher auftaucht.

Übernachtung
Wie bereits erwähnt, haben wir überwiegend frei gestanden und es gab nie Probleme. Es versteht sich von selbst, dass man kein Campingverhalten zeigt. Die Plätze haben wir meist über Park4Night gefunden.
Die beiden Campingplätze "Strand Camping Doonbeg" und "Clifden Eco Beach Camping" haben wir ein paar Tage vorher online reserviert. Insbesondere der "Clifden Eco Beach Camping" ist sehr gefragt und oft ausgebucht. Die übrigen Campingplätze sind wir ohne Reservierung angefahren.

Tipp Sehenswürdigkeiten
Sowohl der „Ring of Kerry“ als auch die “Cliffs of Moher” werden immer als Erstes mit Irland in Verbindung gebracht und zählen zu den TOP Highlights. Uns persönlich haben der „Ring of Beara“ und die „Kerry Cliffs“ (Skellig Ring) wesentlich besser gefallen: Viel weniger Touristen (der „Ring of Beara“ ist für Reisebusse und sehr große Wohnmobile ungeeignet), wunderschöne Landschaft und grandiose Klippen!