2005 Gran Canaria
Der diesjährige Urlaub wich um einiges von unseren sonstigen Urlauben ab. Zum einen schafften wir es endlich einmal, gemeinsam mit Anne (18) und Lea (15) in den Urlaub zu fliegen und zum anderen buchten wir erstmalig einen klassischen "All-inclusive"-Urlaub in einer Clubanlage in Maspalomas. Jetzt hieß es, die Wünsche und Vorstellungen von zwei Erwachsenen und zwei Teenies unter einen Hut zu bringen: Action, Sonne und Strandurlaub, Chillen, Sightseeing, Natur und Wandern. Hinzu kam, dass wir an die Herbstferien gebunden waren. Puh, ganz schön schwierig! Wir entschieden uns für Gran Canaria in der Hoffnung, das für alle etwas dabei war.
Die All-inclusive-Anlage Maspalomas Dunas war eine sehr gute Wahl. Gerade wenn man mit Kindern unterwegs ist (hier ein Eis, dort eine Cola), sind die Kosten - zumindest in der Hotelanlage - kalkulierbar. Wir hatten zwei nebeneinander liegende Bungalows und die Mädels hatten so ihr eigenes Reich. Wenn die beiden keine Lust auf Sightseeing oder Wandern hatten, blieben sie einfach in der Anlage - für Essen und Getränke war ja gesorgt. Die Bungalows lagen in einer großen subtropischen Anlage, immer in 4er-Einheiten und alles war sehr sauber. Die Zimmer waren zweckmäßig und ebenfalls sauber. Allerdings durfte man sich nicht wundern, wenn einem schon mal ein „Afrikanischer Maikäfer“ (Kakerlake) über den Weg lief. Damit muss man auf den Kanaren grundsätzlich immer rechnen. Glücklicherweise lagen unsere Bungalows nicht direkt am Pool, sondern hatten eine Randlage. Am Pool war es oftmals recht laut - vor allem am Abend und wenn Animationen angeboten wurden. Das Essen wurde in Buffetform angeboten und war gut – es war für alle immer etwas dabei.
Wir hatten für den Großteil des Urlaubs einen Mietwagen und konnten so auf eigene Faust die Insel erkunden ohne auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen zu sein. Gran Canaria ist größer als wir vermutet hatten. Durch die vielen kurvenreichen Straßen kam man teilweise nur langsam voran, bis in den Norden der Insel haben wir es leider nicht geschafft.
Die Insel ist recht abwechslungsreich: Maspalomas mit seiner Dünenlandschaft und im Inselinneren die vielen Schluchten und schroffen Felsformationen. Hier gibt es einige gute Wandermöglichkeiten. Ein Highlight ist sicherlich der Palmitos Park. Weniger schön sind die Bausünden bzw. großen Hotelkomplexe, an denen man immer wieder vorbei fährt. Auch Playa del Ingles fanden wir nicht besonders schön – Massentourismus pur.
Wir hatten uns auf Gran Canaria im Großen und Ganzen sehr wohl gefühlt. Wenn wir beide alleine verreisen, würden wir jedoch die kleineren und weniger touristischen Kanareninseln wie z. B. La Palma bevorzugen. Sollten wir nochmals auf Gran Canaria Urlaub machen, dann würden wir auf jeden Fall eine kleine Finca im Norden buchen.
Flagge von Gran Canaria
Der Strand von Maspalomas ist eine wirkliche Attraktion auf Gran Canaria und gehört zu den meist besuchten Urlaubszielen in Europa. Entlang der Küste erstreckt sich die berühmte Dünenlandschaft, durch die man kilometerweit spazieren kann und deren Formen sich unter dem Einfluss des Windes ständig verändern. Die Strände von Maspalomas und Playa del Inglés verschmelzen zu einem endlos langen Sandstrand, an dem sich viele Hotels und Ferienanlagen niedergelassen haben. Hier kommt natürlich auch das Nachtleben nicht zu kurz.
Zwischen Meer und Dünen liegt eine große Lagune, welche den Zugvögeln auf ihrem Weg von Europa nach Afrika als Rastplatz dient. Am Rande der Lagune gibt es eine Stallung mit Kamelen, die einen Ritt durch die Dünen anbieten.
Maspalomas ist auch durch seinen alten Leuchtturm bekannt. Der Bau des Turms wurde 1861 beschlossen und die Bauarbeiten zogen sich über 28 Jahre hin. Das Licht des Leuchtturms wurde zum ersten Mal am 1. Februar 1890 entzündet. Er war damals das einzige Bauwerk, das sich am Ende des langen Sandstrands erhob und diente als Orientierungshilfe für die Dampfschiffe, die die Transatlantikroute von Europa nach Afrika und Amerika befuhren.
Inzwischen hat sich die Umgebung des Leuchtturms sehr verändert. Er markiert den Beginn einer belebten Zone mit zahlreichen Restaurants und Geschäften. Ein Ort, um Einkäufe zu tätigen, um eine Pause nach einem Strandtag einzulegen, zum Essen auszugehen oder einfach nur, um sich in aller Ruhe auf einer Terrasse nahe dem Meer niederzulassen und etwas zu trinken.
Ein Besuch auf dem Wochenmarkt von Maspalomas (genauer: San Fernando) jeweils mittwochs und samstags lohnt allemal. Hier findet man die frischesten und günstigsten Lebensmittel, auch die Einheimischen kaufen hier gerne ein. Ansonsten gibt es noch die beiden großen Einkaufszentren Kasbah und Yumbo in Playa del Inglés.
Playa del Inglés bildet gemeinsam mit Maspalomas das größte Touristenzentrum der Insel. Der Ort besteht hauptsächlich aus großen Hotels und Bungalowanlagen sowie Geschäften, Restaurants, Bars und natürlich Diskotheken. Außerdem befindet sich der Ort fest in deutscher Hand: In den Supermärkten gibt es deutsche Produkte und die Restaurants und Cafés bieten „Eisbein mit Sauerkraut“ und „Schwarzwälder Kirschtorte“ an. Fazit: Kein Ort nach unserem Geschmack!
Da gefiel uns das Hafenstädtchen Puerto de Mogán schon wesentlich besser. Typisch für den Ort sind die vielen kleinen Kanäle, weshalb Puerto de Mogán auch "Klein Venedig" genannt wird. Weiße Häuser mit farblich abgesetzten Fenster- und Türrahmen sowie üppiger Blumenschmuck und schön gestalteten Plätzen laden zum Bummeln und Verweilen ein. Wirklich sehenswert! Freitags ist der Ort allerdings aufgrund des Wochenmarktes ein wenig überlaufen.
Mit dem Mietwagen kann man natürlich leicht das Landesinnere erkunden. Die Serpentinenstraßen ziehen sich oft endlos durch zerklüftete Felslandschaften und atemberaubende Canyons. Viele Aussichtspunkte bieten einen traumhaften Blick über die Schluchten, die Landschaft und das Meer. Sehr schön ist auch das kleine Bergdorf Mogán. Nach einem Erkundungsspaziergang durch das Dorf haben wir uns die einheimische Küche in einem netten, kleinen und günstigen Restaurant schmecken lassen.
Der Palmitos Park ist eine der meist bekanntesten Sehenswürdigkeit Gran Canarias und gehört zum Pflichtprogramm eines jeden Urlaubers. Der Landschafts- und Tiererlebnispark wurde Anfang der siebziger Jahre angelegt und umfasst ca. 200.000 m2. Hauptattraktion des Parks sind natürlich die zahlreichen Papageien. In einer „Papageien-Show“ zeigen die farbenprächtigen Vögel ihre Kunststücke. Weiterhin kann man ca. 50 verschiedene Palmenarten, Kakteen und Agaven sowie Gibbons und viele Vogelarten bestaunen. Es gibt ein Schmetterlingshaus, ein Orchideenhaus, ein Definarium und ein Aquarium. Unbedingt zu empfehlen!
Große Teile des Parks wurden übrigens 2007 durch Brände zerstört, leider fielen auch Tiere dem Feuer zum Opfer. Seit August 2008 ist der Park jedoch wieder täglich von 10:00 – 18:00 Uhr geöffnet und noch schöner als vor den Bränden.
Jetzt noch zwei Tipps für Wanderungen.
Der Roque Nublo (= Wolkenfels) liegt im Zentrum der Insel und gilt aufgrund seiner bizarren Form als das Wahrzeichen Gran Canarias. Den Altkanarien war dieser Fels heilig. Ausgangspunkt für die Wanderung rund um diese markante „Felsnadel“ ist ein Parkplatz östlich von Ayacata an der Straße zum Pico de las Nieves.
Die zweite wunderschöne Wanderung führte uns von Santa Lucia zum „Jahrhundertkreuz“. Entlang einer spektakulären Abbruchkante geht es durch Palmen und Olivenhaine zu einer Hochebene hinaus. Man durchstreift beim Aufstieg verwilderte, exotische Gärten – schönste kanarische Landschaft!