2016 Toskana
Pasta, Wein und jede Menge Geschichte ...
Die Toskana ist eine der beliebtesten Regionen in Oberitalien und steht bei uns bereits seit einigen Jahren ganz oben auf unserer „Must Do“-Urlaubsliste. Uns zieht es insbesondere in das Chianti-Gebiet, welches auch als das „Herz der Toskana“ bezeichnet wird. Für uns steht die Toskana sinnbildlich für sanfte Hügellandschaften, Zypressen, Weinanbau, mittelalterliche Städte und Dörfer, Kultur, kulinarische Köstlichkeiten und natürlich für einen der besten Rotweine der Welt – den Chianti Classico.
Für unseren Aufenthalt in der Toskana haben wir uns Einiges vorgenommen, die Liste ist lang:
- Florenz, die Wiege der Renaissance
- Siena, wunderschöne Kunststadt mit typischen Gässchen
- Lucca, eindrucksvolle Altstadt mit einem gut erhaltenen Mauerring
- San Gimignano, das „mittelalterliche Manhattan“
- Volterra, die „magische und geheimnisvolle“ Stadt mit einer dreitausendjährigen Geschichte
- Pisa mit dem berühmten schiefen Turm
und vieles mehr …
Dazwischen darf auch ruhig einmal ein Tag mit Chillen am hauseigenen Pool eingelegt werden. Und natürlich dürfen wir das traditionelle „Chianti Classico Wine Festival“ in Greve nicht verpassen. Da müssen wir noch knobeln, wer zurück fährt.
Zuerst hatten wir überlegt, mit dem Wohnmobil zu fahren. Ganz getreu einem unserer Urlaubs-Slogan: Der Weg ist das Ziel. Aber dann haben wir festgestellt, dass die Sehenswürdigkeiten, die wir uns als „Ersttäter“ anschauen möchten, gar nicht so weit auseinander liegen. Deshalb haben wir uns für ein kleines Appartement auf dem idyllischen Weingut „Le Macie“ unweit von Siena entschlossen. Die Besitzer produzieren selbst den Chianti Classico sowie Grappa, Olivenöl und Honig. Wir sind sicher, dass wir alles ausgiebig testen werden.
Abschließend bleiben wir noch 3 Nächte in Cannobio am Lago Maggiore.
Wenn Ihr Lust habt, dann steigt doch ein und begleitet uns auf unserer „Bella Italia“-Tour.
Ciao & Arrivederci -
Birgit & Walter
Tag 1 - Freitag, den 02.09.2016
7 Uhr - Das Auto haben wir gestern Abend schon gepackt. Wir sind startklar.
Ohne besondere Vorkommnisse, ohne Staus und mit einer ausgiebigen Frühstückspause erreichen wir gegen 13:45 Uhr Weggis am Vierwaldstätter See. In einer netten Pizzeria direkt am See und bei strahlendem Sonnenschein genießen wir Pasta und Pizza - zu Schweizer Preisen, versteht sich.
Wir fahren über den Gotthardpass. Gute Idee, denn vor dem Gotthardtunnel staut sich der Verkehr über einige Kilometer. Die Fahrt über den Pass ist zunächst auch ein wenig zeitraubend, da aufgrund einer Großbaustelle nur eine Fahrbahn für beide Richtungen freigegeben ist. Aber dann läufst und landschaftlich ist der Pass wirklich reizvoll. Beim nächsten Mal würden wir jedoch die alte Passstraße fahren – abseits der gut ausgebauten Straßen. Leider haben wir die entsprechende Beschilderung nicht rechtzeitig gesehen.
Gegen 17:15 Uhr erreichen wir unser heutiges Etappenziel - Piotta, kurz hinter dem Gotthardpass- bzw. -tunnel.
Wir checken im Motel Gottardo Sud ein und lassen den Tag ausklingen. Das Hotel können wir für einen Zwischenstopp sehr empfehlen. Trotz der Lage direkt an der Autobahn ist es ruhig, das Zimmer sauber und das Frühstück ausreichend.
Tag 2 - Samstag, den 03.09.2016
Nach dem Frühstück machen wir uns wieder auf den Weg, um die letzte Etappe bis zu unserem Feriendomizil zurück zu legen.
Wieder läuft es gut, kein Stau. Wir beschließen deshalb, einen kleinen Umweg zu fahren, um Pisa noch einen kurzen Besuch abzustatten. Den Campanile – besser bekannt als der „Schiefe Turm von Pisa“ – an der Piazza dei Miracoli muss man schließlich gesehen haben. Nun, das haben sich wohl auch die vielen anderen tausend Touristen gesagt und das bei sonnigen 35 Grad!
Wir schießen die obligatorischen Fotos und sehen zu, dass wir die überfüllte Stadt wieder verlassen.
Am späten Nachmittag erreichen wir das Weingut Le Macie - unser zu Hause für die nächsten zwei Wochen. Wir werden herzlich begrüßt. Das kleine Appartement "Il Corbezzolo" ist für uns genau richtig - alles da, was wir brauchen.
Wir sichern uns noch Wein und Olivenöl (eigene Produktion) für den Abend und fahren nach Siena, um einen ersten Großeinkauf im Supermarkt zu starten.
Nach der Rückkehr genehmigen wir uns dann erst einmal eine Erfrischung im tollen Infinity-Pool, bevor wir das Appartement in Beschlag nehmen. Unseren ersten Abend genießen wir bei Brot, Käse, Oliven und natürlich einem Chianti Classico.
So langsam kommen wir in den Urlaubsmodus ...
Tag 3 - Sonntag, den 04.09.2016
Wir frühstücken gemütlich und sehr ausgiebig.
Anschließend fahren wir nach Pienza, wo an diesem Wochenende die jährliche "Fiera del Cacio" - das Käsefest - stattfindet. Pienza gilt als die "Hauptstadt des Schafskäses" bzw. des Pecorino-Käses. Jede Familie pflegt ihr eigenes Rezept und viele Käseerzeuger treffen sich jährlich am 1. September-Wochenende in Pienza. Natürlich darf man an den vielen Ständen probieren und wir haben kräftig zugeschlagen. Leider ist der Schafskäse nicht ganz billig und man kann ein kleines Vermögen ausgeben.
Als Imbiss genehmigen wir uns das berühmte "Porchetta". Das ist gebratenes, mit Rosmarin gewürztes Ferkel und wird ganz frisch und warm an einigen Ständen in den Gassen angeboten. Sehr lecker! Als Nachtisch darf dann ein Gelati nicht fehlen. Das Pistazieneis ist ein Traum und das Beste, was wir je gegessen haben!
Das kleine Renaissance-Städtchen entstand übrigens auf Wunsch von Papst Pius II. und ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Von der Stadtmauer hinter dem Dom hat man einen wunderschönen Blick auf das Val d'Orcia.
Gut gestärkt geht die Fahrt weiter durch das besagte Tal nach Bagno Vignoni, einem Ortsteil von San Quirico d’Orcia. Mittelpunkt des 3000 Jahre alten Thermalortes ist ein großes Bassin mit ca. 40 Grad warmen Thermalwasser. Schwimmen darf man allerdings nicht mehr darin.
Einen weiteren Stopp legen wir in Montalcino ein. Der Ort ist vor allem wegen seines Weines berühmt. Der Brunello zählt zu den Besten der Welt und ist ziemlich teuer - ab 25 EUR pro Flasche, nach oben keine Grenzen. Wo anderorts kleine Boutiquen die Sträßchen säumen, reihen sich hier kleine und exklusive Weinläden aneinander. Der Ortskern von Montalcino verströmt noch heute einen mittelalterlichen Charme.
Am späten Nachmittag sind wir wieder zu Hause. Nach einer Erfrischung im Pool gibt's Kaffee und Cantucchi. Wir relaxen ein wenig und später gibt's noch einen abendlichen Snack. Die Büffelmozzarella hat es uns echt angetan - kein Vergleich mit der, die wir in Deutschland kaufen können. Köstlich! Dazu frische Tomaten, Olivenöl, Brot, Salami und Rotwein. Was will man/frau mehr?
Tag 4 - Montag, den 05.09.2016
Heute morgen ist es bewölkt, aber trotzdem angenehm warm. Da wir nicht ganz so viel fahren möchten wie die letzten Tage, schlafen wir ein wenig länger und frühstücken ausgiebig.
Zunächst statten wir dem beschaulichen, kleinen Dörfchen Vagliagli einen Besuch ab. Nun, außer einem "Alimentari" (kleines Lebensmittelgeschäft mit dem Notwendigsten), einer Kirche und zwei (!) kleinen Restaurants gibt's hier nicht viel. Aber eine Touristeninfo mit angeschlossenem Reisebüro ist vorhanden. Immerhin.
Dann fahren wir weiter nach Radda. Hier gibt es eine nette kleine Straße mit einigen Weingeschäften (hätte uns auch gewundert, wenn nicht) und einigen kleinen Geschenkeläden. Der kleine Platz vor dem Rathaus lädt zum Verweilen ein. Aber das war es auch schon.
Wir fahren über Greve nach Montefioralle. Das ist ein bezauberndes, aber winziges mittelalterliches Dörfchen. Da sich bereits der Hunger wieder meldet und das einzige Ristorante „Taverna del Guerrino“ im Dorf sehr urig aussieht mit einem tollen Blick in die Landschaft, kehren wir ein. Die Tagiatelle mit frischen Trüffeln sind super lecker!
Wir fahren zurück nach Greve. Der Ort gilt als das Zentrum des Chianti Classico. Der Markplatz Piazza Matteotti zählt angeblich zu den Schönsten in der Toskana. Begrenzt wird die dreieckige Piazza von hübschen Häusern mit Balkonen und den vielen Arkadengängen. Davon sieht man heute allerdings nicht so viel, weil ein Großereignis seine Schatten voraus wirft. Am kommenden Wochenende findet hier das alljährliche Weinfestival "Rassegna del Chianto Classico“ statt und die Aufbauen dafür sind in vollem Gang. OK, jetzt wissen wir auch schon, was wir Samstag vorhaben.
Gemütlich fahren wir zurück. Den restlichen Nachmittag verbringen wir am Pool bis dicke, schwarze Wolken mit Regen und Gewitter im Anmarsch sind. Die Winzer freuen sich, es ist nämlich viel zu trocken für diese Jahreszeit.
Während der Fahrt ist uns aufgefallen, dass nördlich von Siena die Landschaft anders ausschaut als südlich von Siena. Im Süden findet man die typische Toskana-Landschaft mit sanften Hügeln und Getreidefeldern (die leider aber schon alle abgeerntet sind). Im Norden dagegen findet man eher Laubbäume und ganze Zypressen-Wäldchen.
Aber egal, durch welche Orte man fährt: Überall findet man den "Gallo Nero“ (Schwarzen Hahn) als Erkennungszeichen der Genossenschaft, die über die Qualität des Chianti Classico wacht.
Gallo Nero
Wenn es interessiert, für den gibt es jetzt noch eine kurze Erläuterung, was es mit dem Hahn auf sich hat.
Der Legende nach verdankt der schwarze Hahn seine Entstehung der großen Rivalität zwischen den beiden Stadtstaaten Florenz und Siena. Um den endlosen territorialen Konflikt aus der Welt zu schaffen, entschieden die beiden Städte im 13. Jahrhundert, zwei edle Ritter beim ersten Hahnenschrei aufbrechen und auf die gegnerische Stadt zureiten zu lassen. Der Treffpunkt sollte die neue Grenze markieren.
Die Sieneser verwöhnten ihren weißen Hahn, so dass dieser fett und faul wurde. Im Gegensatz dazu wählten die Florentiner einen schwarzen Hahn, den sie so kurz hielten, dass er am entscheidenden Morgen lange vor Sonnenaufgang hungrig krähte. So konnte sich der Reiter aus Florenz sehr früh auf den Weg machen und es gelang ihm, bis kurz vor die Tore Sienas zu kommen…
Das Profil des schwarzen Hahns verkörperte über Jahrhunderte das Emblem der Chianti-Liga und es verwundert nicht, dass das 1924 gegründete Schutzkonsortium des Chianti Classico diese Figur als Symbol übernommen hat. Der schwarze Hahn gilt als Garant dafür, dass die strengen Auflagen bei Anbau, Lese und Vinifizierung des Chianti Classico eingehalten werden.
(Quelle: Markus Landmann, 27.02.2013)
Tag 5 - Dienstag, den 06.09.2016
Heute steht Siena auf unserem Programm.
Nachdem wir unser Auto sicher geparkt haben, gehen wir zunächst zielstrebig zum Dom von Siena. Der Duomo mit seiner Zuckerbäckerfassade ist zu Recht Sienas ganzer Stolz. Das aus schwarzem und weißem Marmor errichtete Bauwerk ist eines der bedeutendsten Beispiele der gotischen Architektur in Italien. Die Fassade sieht wunderschön aus und ist mit vielen Ornamenten, Statuen, Mosaiken und Skulpturen geschmückt.
Über das Dommuseum gelangen wir hinauf zur Facciatone, der großen Fassade des unvollendeten Domschiffes. Von hier aus genießt man einen fantastischen Blick über die Dächer der Stadt.
Anschließend besichtigen wir den Dom. Das Innere ist von Säulen in gestreiftem Dekor unterteilt, vom Deckengewölbe leuchten Sterne. In der Libreria Piccolomini (Dombibliothek) gibt es wunderbar und farbenprächtig bemalte Deckengewölbe. Wir können uns kaum sattsehen und müssen uns sputen, denn wir haben ein Ticket, dass auch die Begehung der Porta del Cielo (Dachstuhl) beinhaltet und dieses Ticket ist zeitlich gebunden. Von Oben ist der Blick ins Innere des Doms einfach umwerfend! Da haben sich die vielen Stufen in jeden Fall gelohnt.
Nach der Dombesichtigung benötigen wir erst einmal dringend eine Stärkung und dann lassen wir uns durch die vielen Gassen bis zum Campo treiben. Rund um den muschelförmigen Platz erhebt sich eine einzigartige Kulisse mit mittelalterlichen Palästen, die heute Restaurants und Cafés beherbergen. Gianna Nannini hat ebenfalls ein Café und eine Gelateria am Campo und wir gönnen uns ein unverschämt teures Eis. Na ja, wenn man schon mal hier ist ...
Il Campo
Birgit hat noch nicht das tägliche Pensum an Fitnesstraining erreicht und beschließt, auch noch den Torre del Mangia zu besteigen. Walter passt und genießt lieber das Treiben am Campo. Der Torre ist der schlanke, 102 m hohe Glockenturm des Palazzo Pubblico. Der Aufstieg ist eine enge und schweißtreibende Angelegenheit und Birgit ist sichtlich geschwächt. Aber der grandiose Blick über Siena entschädigt! Morgen gibt’s wahrscheinlich Muskelkater von den vielen Treppen.
Für heute haben wir genug Sightseeing. Siena ist nicht weit und wir können ja noch einmal hinfahren. Wir fahren nach Hause und wollen eigentlich noch eine Runde schwimmen. Aber der Himmel hat sich zugezogen und bei 26 Grad ist es uns schon zu frisch, um ins Wasser zu gehen. Wir scheinen uns an die höheren Temperaturen zu gewöhnen ...
Blick über Siena
Tag 6 - Mittwoch, den 07.09.2016
Florenz – die Wiege der Renaissance.
Für unsere Verhältnisse fahren wir sehr zeitig los, trotzdem erreichen wir erst gegen 10:30 Uhr Florenz. Wir parken am Hauptbahnhof und schlendern in die Innenstadt.
Wir laufen direkt auf das Wahrzeichen der Stadt zu: Den Dom Santa Maria del Fiore mit seiner gewaltigen weltbekannten roten Kuppel - erschaffen durch Filippo Brunelleschi und viertgrößte Kirche Europas. Ein umwerfender Anblick! Eigentlich hatten wir vor, zumindest die Kuppel zu besteigen. Aber als wir die lange Menschenschlange sehen - Wartezeit fast 2 Stunden - verwerfen wir den Plan schnell wieder.
Gegenüber des Doms steht das Baptisterium San Giovanni – die Taufkirche des Doms. Bis ins 13. Jahrhundert hatte den Florentinern diese kleine Kirche genügt. 1296 entschloss man sich dann zum Bau eines Domes.
Wir lassen uns durch die Stadt treiben und kommen an unendlich vielen berühmten Sehenswürdigkeiten vorbei: Piazza della Signoria mit dem Palazzo Vecchio (Rathaus) - linker Hand neben dem Eingang steht eine Kopie von Michelangelos berühmtem David; Loggia die Lanzi (Bogenhalle mit Skulpturen aus der römischen Antike); die Uffizien (das "Museum der Superlative"); die Ponte Vecchio (einzig erhaltene mittelalterliche Brücke mit Goldschmieden und Geschäften); Palazzo Pitti, … und viele mehr. Die Stadt ist ein Geschichtsbuch und man benötigt Tage, um sich alles in Ruhe anzuschauen.
Birgit besucht das Museum "Casa di Dante". Das ist angeblich das ehemalige Wohnhaus von Dante Alighieri, einem der größten Dichter Italiens. Er ist sicherlich den meisten bekannt durch Dan Browns „Illuminati“. Die „Göttliche Komödie“ von Dante spielt eine zentrale Rolle in dem Bestseller. Und natürlich ist in dem Wohnhaus auch Dantes Maske ausgestellt.
Wir stärken uns bei Pasta, bevor wir uns um 13:30 Uhr am Hard Rock Café zur gebuchten Stadtführung einfinden. Sabine von "GetyourGuide" sammelt ihre Schäfchen und auf geht's zu einer sehr interessanten ca. 1,5-stündigen Stadtführung. Sabine erzählt die Geschichte von Florenz und erklärt uns zu den einzelnen Sehenswürdigkeiten die Hintergründe. Das alles zu wiederholen, würde hier allerdings den Rahmen sprengen.
Zum Schluss besuchen wir die Uffizien. Wir waren zu Beginn etwas skeptisch, da sich unser Interesse an Kunst in Grenzen hält. Auch hier können wir Sabine nur loben: Die Bilder hat sie uns auf anschauliche und interessante Weise erläutert und uns somit die Kunst und die vielen Künstler ein wenig näher gebracht. Alles in allem: Eine äußerst interessante und kurzweilige Tour und jedem zu empfehlen.
Obwohl wir schon ziemlich geschafft sind, laufen wir noch zur Ponte Vecchio und zum Palazzo Pitti. Insbesondere auf der Ponte Vecchio ist mächtig was los und wir schieben uns durch das Gedränge.
Wir stärken uns bei einer großen Portion Gelati, bevor wir uns in Richtung Parkhaus aufmachen. Ein Abstecher zum "Fontana del Porcellino" - einer der populärsten Skulpturen von Florenz – ist aber noch drin. Im Volksmund heißt es, dass das Berühren der Nase des Schweins Glück bringt. Diese glänzt bereits vom täglichen Polieren von Hunderten von Händen.
Kurz nach 21 Uhr sind wir zu Hause und pflegen unsere geschundenen Füße.
Übrigens: Lt. unserem GPS-Tracker sind wir heute 19,8 km gelaufen! Ihr könnt Euch also vorstellen, dass wir jetzt ziemlich platt sind und unsere Füße dringend Erholung benötigen. Da soll einer mal sagen, dass wir nur auf der faulen Haut liegen!
Blick vom Piazale Michelangelo auf Florenz
Tag 7 - Donnerstag, den 08.09.2016
Volterra
Unser heutiger Plan war, nach San Gimignano zu fahren. Aber nachdem wir in unserem Reiseführer gelesen haben, dass dort heute Markt ist und die Stadt dann von Menschen überquillt, haben wir diesen Plan verworfen und fahren stattdessen nach Volterra.
Volterra thront auf einem Bergrücken und ist von einer gewaltigen Stadtmauer umgeben. Es ist eine wunderschöne mittelalterliche Stadt mit vielen engen Gässchen, tollen Ausblicken von der Stadtmauer aus und unzähligen netten Ristorantes, Cafés und Läden.
Von der nördlichen Stadtmauer aus hat man einen großartigen Blick auf die beeindruckenden Überreste eines römischen Theaters aus der Zeit von Kaiser Augustus.
Volterra wird auch die Alabaster-Stadt genannt. Alabaster ist ein weicher Stein, der noch heute zu Urnen, Vasen und Schmuck verarbeitet wird. Man findet zahlreiche Werkstätten und Läden in Volterra, die die vielseitigen Produkte aus Alabaster herstellen bzw. anbieten.
Die Piazza dei Priori bildet das Zentrum der Stadt und hier steht auch das älteste Rathaus der Toskana – der Palazzo dei Priori.
Wir besichtigen den Palazzo Viti, einen Adelspalast aus dem 16. Jahrhundert. Er ist einer der schönsten Wohnanlagen Italiens. Zwölf Säle sind prunkvoll mit Möbeln, Gemälden, Porzellan, Alabaster-Sammlungen und anderen wertvollen Gegenständen eingerichtet. Der Regisseur Vicsonti und andere Regisseure haben den Palast bereits als Drehort für Ihre Filme verwendet. Die nicht öffentlichen Räume werden noch heute von den Nachkommen der Familie Viti bewohnt.
Volterra hat uns sehr gut gefallen und ist unbedingt ein Besucht wert.
Tag 8 - Freitag, den 09.09.2016
Wir lassen den Tag ruhig angehen, frühstücken ausgiebig (wir müssen eine Grundlage schaffen!) und machen uns erst gegen Mittag auf den Weg.
Zunächst fahren wir in die Nähe von Lecchi, wo wir den Parco Sculture del Chianti besuchen. In einem bewaldeten Gelände einer ehemaligen Wildschweinzucht stehen Kunstwerke und Skulpturen von Künstlern aus allen fünf Kontinenten. Einige Kunstwerke sind wirklich interessant und sehr schön. Bei manch anderen fragt man sich allerdings auch: Was will der Künstler uns hiermit sagen? Alles in Allem aber ein interessanter ca. 1-stündiger Rundweg.
Anschließend fahren wir nach Greve. Die ca. 170 Weinbauern der Genossenschaft zählen zu den größten Chianti-Produzenten. An diesem Wochenende (Donnerstag bis Sonntag) findet das jährliche Weinfest statt, wo auch der beste Chianti Classico prämiert wird. Für 10 Euro erhält man ein Glas und eine Karte, mit der man insgesamt 7 verschiedene Weine an den vielen Ständen kosten darf. Die Auswahl fällt schwer, zumal wir keine Chianti-Kenner sind. Da Walter sich bereit erklärt hat zu fahren, "opfere" ich mich. Mehr als 5 verschiedene Weine schaffe ich allerdings nicht. Bei 30 Grad in der Sonne schon eine reife Leistung!
Zurück auf unserem Weingut beschaffen wir uns auch direkt Weinnachschub bei Maria. Der Rosé schmeckt gut gekühlt sehr gut, gerade bei den warmen Temperaturen. Da werden wir uns zum Abendbrot - Melone und Schinken - wieder das ein oder andere Gläschen gönnen.
Tag 10 - Sonntag, den 11.09.2016
Lucca - Piazza Anfiteatro
Lucca wird auch gerne "Der kleine Vatikan in der Toskana" genannt. Es gibt 99 Kirchen und Kapellen, allerdings beinhalten diese mittlerweile größtenteils Boutiquen und Restaurants.
Die Stadt ist von einer 4 km langen und 12 m dicken Stadtmauer umgeben. Man kann den Wall sowohl zu Fuß als auch mit dem Rad bequem umrunden und man hat von dort einen sehr schönen Blick.
Der 44 m hohe Torre Guinigi ist das Wahrzeichen der Stadt. Der Backsteinturm stammt aus dem 14. Jahrhundert und auf seiner Aussichtsplattform wachsen sieben jahrhundertealte Steineichen. Von oben soll man einen fantastischen Blick haben, aber leider ist Walter nicht bereit, bei den heutigen 32 Grad die 230 Stufen zu erklimmen.
Als im Mittelalter der Raum in der Altstadt nicht mehr ausreichte, wurde der Mauerring erweitert und die Ruine des römischen Amphitheaters mit Wohnhäusern umbaut. Heute ist die Piazza Anfiteatro ist ein ovaler Platz und man betritt ihn durch einen der vier Torbögen. Der Platz wird von pastellfarbenen Häusern gesäumt und es befinden sich hier eine Vielzahl von Cafés und Restaurants. Auch wir genießen bei einem leichten Mittagessen das Treiben der vielen Touristen.
Wir besuchen den Palazzo Pfanner. Der Palast aus dem 16. Jahrhundert zeigt eine sehr schöne Treppenkonstruktion und es gibt ein sehr schönes, kleines Lustgärtchen. Eine kleine Oase inmitten der Stadt.
Das Geburtshaus von Giacomo Puccini schauen wir uns nur von außen an. Es soll eher eine Wallfahrtsstätte für Spezialisten sein (Notenblätter, Steinway-Flügel, Kostüme der Puccini-Opern).
Wir genießen da lieber ein leckeres Gelati und schlendern gemütlich zum Auto zurück.
Tag 11 - Montag, den 12.09.2016
San Gimignano - Das „Manhattan der Toskana“ und die besterhaltene mittelalterliche Stadt der Toskana.
Schon von weitem sieht man die schlanken, bis zu 50 m hohen Türme. Die früher herrschenden Familien lieferten sich einen Wettstreit um das höchste und prestigeträchtigste Gebäude der Stadt. Deshalb nennt man die Türme auch "Geschlechtertürme".
Die seit dem Mittelalter fast unveränderte Altstadt zählt seit 1990 zum UNESCO-Weltkulturerbe. San Gimignano ist ein wahrer Touristenmagnet und in der Hochsaison oder an den Wochenenden wird es sicherlich eng in den schmalen Gassen.
Der an der Piazza del Duomo gelegene Palazzo Comunale (Bürgermeisterpalast) mit seinem 54 m hohen Turm ist einer der meist besuchtesten Bauwerke der Stadt. Gerade der Innenhof mit seinem überdachten Treppenaufgang ist wunderschön. Wir besteigen natürlich den Torre Grossa mit seinen 200 Stufen (lt. Reiseführer). Aber der Aufstieg lohnt - wir haben einen phantastischen Blick über die Stadt.
Vom Domplatz aus gelangt man zur Piazza della Cisterna. Ebenfalls wunderschön mit den mittelalterlichen Häusern und der Zisterne in der Platzmitte. Natürlich testen wir hier das berühmte Eis der "Gelateria di Piazza". Der Gelatiere wurde wiederholt zum "Eisweltmeister" gekürt. Zu Recht!
Auch vom Rocca, der alten Burgruine westlich des Doms, hat man einen tollen Blick über San Gimignano.
Alles in Allem: San Gimignano ist ein MUSS für jeden Toskana-Urlauber. Eine wunderschöne, mittelalterliche Stadt. Aber leider auch sehr touristisch!
Tag 12 - Dienstag, den 13.09.2016
In der Nacht hatten wir Besuch: Wildschweine haben den Rasen am Pool ein wenig verwüstet. Der Eigentümer erzählt, dass sie trotz Elektrozaun immer wieder Probleme mit Wildschweinen haben und dass diese auch vor den leckeren Weintrauben keinen Halt machen.
Nach einem ausgiebigen Frühstück überlegen wir, was wir heute anstellen könnten. Vieles haben wir schon gesehen, aber auf Stadt haben wir nicht so richtig Lust. Wir beschließen, uns auf die Suche nach der schönsten Zypressenallee zu machen.
Wir fahren in Richtung Süden und kommen nach Montepulciano. Dieser Ort war früher ein beliebter Ruhesitz für Kaufleute aus Florenz und Siena. Heute kennt man den Ort eher wegen seiner hervorragenden Weine.
Dann kommen wir nach Monticchiello. Hier sehen wir endlich viele der für die Toskana typischen Zypressenalleen. So stellen wir uns die Toskana vor! Unsere Kameras laufen warm. Der kleine Ort Monticchiello wirkt auf uns wie ein Bilderbuchdorf. Sehr malerisch!
Weiter geht es durch das Val d'Orcia bis nach San Quirico d'Orcia. Hier essen wir eine Kleinigkeit und außerdem müssen wir das Pistazien-Eis testen. Ebenfalls sehr gut!
Am späten Nachmittag sind wir wieder zu Hause, es regnet leicht. Trotz aufziehendem Gewitter springt Walter noch kurz in den Pool. Birgit zieht heute die Dusche vor.
Tag 13 - Mittwoch, den 14.09.2016
Familienbesuch auf „Le Macie“.
Anne, Boris und Joris touren derzeit mit einem Camper durch Italien. Das wussten wir natürlich. Gestern haben die Drei in Siena Halt gemacht und diese Gelegenheit haben wir alle natürlich beim Schopf gepackt und uns getroffen.
Nach dem Frühstück haben wir die kleine Familie auf Ihrem Campingplatz in Siena abgeholt und sind zu uns aufs Weingut. Es ist ein ruhiger und entspannter Tag mit Schwimmen, Relaxen, Spielen, Erzählen, ... Joris hat seinen Spaß und vor allem hält er uns alle auf Trab. Natürlich gibts auch etwas Leckeres zu Essen und jede Menge Rotwein. Boris musste ja nicht mehr fahren.
Viel zu schnell geht der Tag vorbei und gegen 19:30 Uhr wurde es Zeit für Joris Bett. Morgen wollen die Drei weiterziehen und auch uns bleiben leider nur noch zwei Tage auf dem Weingut.
Tag 14 - Donnerstag, den 15.09.2016
Leider neigen sich unsere Tage in der Toskana dem Ende zu. Da wir noch ein wenig die Ruhe auf dem Weingut genießen möchten, halten sich unsere Unternehmungen jetzt in Grenzen.
Heute besuchen wir das ca. 30 Autominuten entfernte Monteriggioni. Immer, wenn wir die Autostrada von Florenz in Richtung Siena gefahren sind, ist uns die große Festung aufgefallen. Jetzt möchten wir auch wissen, was sich dahinter verbirgt.
Der Ort ist von einer wuchtigen, fast vollständig erhaltenen Stadtmauer (ca. 170 m im Durchmesser) umgeben und hat insgesamt 14 Wachtürme. Teile der mittelalterlichen Mauer kann man begehen. Monteriggioni ist sehr klein – fast winzig. Der Ort besteht aus der großen Piazza Roma, um die sich eine hübsche Kirche, einige Werkstätten und Geschäfte sowie Cafés und Trattorias gruppieren. Nur ca. 50 Einwohner leben in diesem ruhigen Ort mit seinen malerischen Gassen und den typisch toskanischen Häusern, die sich ihren mittelalterlichen Charakter bewahrt haben.
Am frühen Nachmittag sind bereits wieder zu Hause und wir beschließen, dass unser Auto ab jetzt Urlaub hat.
Tag 15 - Freitag, den 16.09.2016
Heute ist leider unser letzter Tag auf Le Macie. Wie schnell doch 2 Wochen vergehen!
Das Wetter spielt nicht so richtig mit, es ist bewölkt und ab und an gibt es einen Regenschauer. Aber so fällt uns auch der Abschied etwas leichter.
Wir verbringen den Tag mit Faulenzen, Spielen, Lesen. Zu Mittag gibt es "Pasta á la Walter" - sprich: Resteessen. Der Kühlschrank muss ja leer werden.
Um 17:00 Uhr gibt es ein Weintasting für alle Gäste auf Le Macie, welches wir uns natürlich nicht entgehen lassen möchten. Deshalb beginnen wir bereits am Nachmittag mit dem Packen unserer Sachen. Wir wissen ja nicht, wie lange das Tasting dauert und ob wir im Anschluss daran noch dazu in der Lage sind.
Das Tasting ist sehr interessant. Wir erfahren sehr viel über den Weinanbau, die Merkmale und Produktion des Chianti Classico und die Abfüllung. Le Macie ist eines der wenigen Weingüter, wo die Trauben noch per Hand gelesen werden. Eine weitere Besonderheit ist, dass der Wein „koscher“ ist. Die Abfüllung wird daher streng überwacht. Das Weingut stellt auch Grappa, Olivenöl und Honig her.
Beschwingt und mit etlichen Flaschen bepackt (Wein, Grappa, Olivenöl) begeben wir uns Richtung Unterkunft. Der letzte Abend, ein letztes Glas Wein und dann ist der Toskana-Urlaub auch schon vorbei.
Tag 16 - Samstag, den 17.09.2016
Heute heißt es leider Abschied nehmen von Le Macie. Wir haben zwei wunderschöne Wochen in der Toskana verbracht, haben viel gesehen und haben die Ruhe auf dem Weingut genossen. Wie immer geht die Zeit viel zu schnell vorbei.
Nachdem wir uns von Maria und den Schweizer Nachbarn verabschiedet haben, machen wir uns gegen 9:30 Uhr auf den Weg in Richtung Norden.
Zunächst steuern wir allerdings noch den Piazzale Michelangelo an. Das ist ein Aussichtsplatz oberhalb von Florenz und man hat von dort einen wunderbaren Blick auf die Stadt. Der kleine Umweg hat sich gelohnt!
Wir kommen zügig voran und mit nur einer Pause erreichen wir am späten Nachmittag unser weiteres Quartier am Lago Maggiore. Im B&B Solivonatural in Cannobio verbringen wir unsere beiden letzten Urlaubstage. Das B&B liegt am Hang oberhalb von Cannobio und bietet einen fantastischen Blick auf den Ort und den See. Chiara und Stefano, die beiden Gastgeber, begrüßen uns sehr herzlich. Beide geben sich sehr große Mühe, dass einem an nichts fehlt. Gerade Chiara hat ein Händchen für Details und hat alles sehr liebevoll eingerichtet. Wir fühlen uns von Anfang an pudelwohl.
Wir richten uns ein und gehen dann zu Fuß zum Abendessen in den Ort. Bergab benötigen wir nur ca. 5 Minuten bis zur Seepromenade, für den steilen Rückweg allerdings die doppelte Zeit. Wir müssen uns sputen, denn es zieht Regen und ein Gewitter auf. Gerade rechtzeitig schaffen wir es noch.
Tag 17 - Sonntag, den 18.09.2016
Chiara und Stefano haben uns ein wunderbares Frühstück gezaubert - mit allem, was das Herz begehrt. Der perfekte Start in den Tag! Nur das Wetter könnte besser sein. Es ist frisch und wir ziehen es vor, drinnen zu frühstücken und nicht auf der Terrasse.
Anschließend zieht es uns zu dem sonntäglichen Markt in Cannobio. Hier tobt der Bär! Wir lassen uns an den Ständen vorbei treiben - hauptsächlich Kleidung und Lederwaren - und bewundern den Kaufrausch von Einheimischen und Touristen. Uns persönlich gefallen da die vielen Lebensmittelstände besser: Obst, Gemüse, Käse und Wurst in allen Variationen. Und überall darf man probieren!
Es gibt einen netten Kiesstrand mit Blick nach Ascona. Die Schweiz ist ja nur ein Steinwurf entfernt. Wir durchstreifen den Ort mit seinen mittelalterlichen Gassen und dem historischen Stadtkern. Cannobio wird zu Recht in einigen Reiseführern als einer der schönsten Orte am Lago Maggiore bezeichnet.
Nach Mittag hat Walter genug. Wir schleppen uns den Berg hoch und relaxen ein wenig.
Zum Abendessen geht es dann noch einmal in den Ort und wir finden wieder ein nettes Lokal, wo wir zu Abend essen.
Tag 18 - Montag, den 19.09.2016
Isola Madre
Heute können wir das super leckere Frühstück auf der Terrasse und mit phantastischem Ausblick auf den See genießen.
Dann gehen wir langsam zum Hafen, von dort fährt um 10:40 Uhr das Schiff in den südlichen Teil des Lago Maggiore. Wir suchen uns ein nettes Plätzchen und genießen die ca. 2-stündige Fahrt mit einer grandiosen Kulisse.
Wir steigen zunächst an der Isola Bella aus.
Hier befindet sich der märchenhafte, im Barock-Stil erbaute Palazzo Borromeo. Es gibt mehrere pompös eingerichtete Räume und Säle. Sehr interessant sind auch die künstlichen Grotten, zu denen man über eine Wendeltreppe gelangt. Diese sind so gestaltet und verziert, dass man den Eindruck hat, sich in einer Meeresumgebung zu befinden. Zu guter Letzt wandelt man durch einen wundervollen italienischen Garten. Einfach traumhaft!
Mit dem Boot geht es dann weiter zur Isola Superione, auch Isola dei Pescatori genannt, die etwas weiter nördlich als die Isola Bella liegt und noch kleiner ist. Die Insel besteht aus einem einzigen Dörfchen mit ca. 50 Einwohnern und ist das ganze Jahr bewohnt. Wie der Name schon sagt, wird hier noch immer überwiegend Fischerei betrieben und man kann in einem der vielen Gasthäuser fangfrischen Fisch genießen. Wir suchen uns auch ein nettes Gasthaus und lassen es uns schmecken.
Wir müssen uns schon fast beeilen, denn um 16:10 Uhr fährt das letzte Schiff nach Cannobio zurück. Zurück in Cannobio gönnen wir uns ein letztes Gelati an der Hafenpromenade, bevor wir uns schweren Herzens in Richtung B&B aufmachen.
Wir plaudern noch ein wenig mit Chiara und Stefano, machen uns noch eine Kleinigkeit zu essen und genießen den letzten Abend in Italien, bevor es morgen zurück ins herbstliche Deutschland geht.
Tag 19 - Dienstag, den 20.09.2016
Ein letztes Frühstück auf der Terrasse.
Wir verabschieden uns schweren Herzens. Es ist wunderschön hier und gerne würden wir noch einige Tage bleiben. Aber es nutzt nicht, irgendwann ist auch der schönste Urlaub einmal zu Ende.
Zurück fahren wir nicht über den Gotthard-Pass, sondern wagen die Fahrt durch den Tunnel. Es ist schon ein etwas mulmiges Gefühl, fast 17 km durch eine relativ schmale Röhre zu fahren (nur einspurig pro Seite). Ansonsten kommen wir gut durch, bis es zwischen Limburg und Montabaur den ersten Stau gibt. Wir legen noch einen Stopp im Westerwald ein und sind am frühen Abend gut erholt wieder zu Hause.
Insgesamt sind wir 3.883 km gefahren. Allerdings fallen davon schon 2.548 km alleine auf Hin- und Rückreise.
Italien, und insbesondere die Toskana und das Chianti-Gebiet, ist wirklich eine Reise wert. Wir hatten eine wunderschöne Unterkunft. Aber wir haben festgestellt, dass man die Toskana auch sehr gut mit dem Wohnmobil bereisen kann. Es gibt viele Camping- und Stellplätze. Man würde sich den jeweiligen Rückweg zur Unterkunft einsparen. Etwas unterschätzt haben wir nämlich die Zeit, die man durch die Fahrt zu den diversen Ausflugszielen benötigt. Auch wenn die Strecke nicht allzu lang erscheint, so benötigt man durch die vielen zahlreichen und kurvigen Landstraßen einige Zeit. Beim nächsten Mal würden wir deshalb wahrscheinlich das Wohnmobil wählen.
Ein wenig traurig waren wir darüber, dass die Zeit der Sonnenblumen und Getreidefelder im September schon vorbei ist. Man hat im Vorfeld die Bilder im Kopf. Aber Beides war bereits verblüht bzw. abgeerntet. Aber da hätten wir im Juli fahren müssen – bei 40 Grad.
Cannobio am Lago Maggiore hat uns ebenfalls sehr gut gefallen. Wir überlegen ernsthaft, im kommenden Jahr eine Woche dort zu verbringen. Man kann so viel unternehmen … Und das in einem traumhaften B&B.
Vielen Dank an alle, die unseren Reisebericht gelesen und die uns auf unserer Reise begleitet haben.