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Tag 21 – Dienstag, den 20.09.2022


Wie bereits geschrieben, genießen wir die letzten beiden Tage auf dem Kamping Pa Emër und essen ein letztes Mal leckeren Fisch im Restaurant.
Bevor wir ins Bett fallen, packen wir noch unseren Rucksack für die morgige Fährüberfahrt.


Übernachtung: Kamping Pa Emër
Gefahrene km: 0

Tag 22 – Mittwoch, den 21.09.2022


Bevor es heute aufs Schiff geht, muss Scotty noch den Schmutz der letzten Wochen loswerden. An vielen Ecken findet man einen „Lavazh“ – Autowäsche per Hand. Scotty hat’s dringend nötig und wir werden noch die letzten Leks los. Dann geht’s zum Hafen von Durrës und das Chaos nimmt seinen Lauf.


Wir sind bereits gegen 13 Uhr am Hafen. Die Fähre soll um 19 Uhr ablegen und es heißt, dass man 3 Stunden vorher da sein soll. Also Zeit ohne Ende.

Erst einmal ist es nicht einfach, einen Parkplatz am Hafen zu finden. Hafenarbeiter/-angestellte schicken uns von einer Ecke zur anderen. Irgendwann bleiben wir einfach stehen und warten ab.
Wir benötigen noch unsere Bordkarten. Wir fragen bei einer Reiseagentur, die gerade vor Ort ist, nach und werden 300 m weitergeschickt. Dort angekommen, erklärt man uns, dass hier nur die Bordkarten für LKWs ausgestellt werden, wir sollen uns bitte an das Ferry Terminal wenden. Also wieder 300 m zurück und weitere 500 m zum Ferry Terminal. Adria Ferries hat zwar einen Schalter dort, aber der öffnet erst um 15:30 Uhr. Wieder zurück zu Scotty und erst einmal einen Kaffee.

Wir treffen einen Siegburger Motorradfahrer, der ebenso verwirrt durch die Gegend läuft, um seine Bordkarte zu bekommen. Wir laden ihn zum Kaffee ein und später gehen wir gemeinsam zu Adria Ferries. Die Bordkarten zu bekommen, war dann sehr einfach.

Wir gesellen uns zu etlichen anderen Campern, die bereits an der Hafeneinfahrt warten. Die Tore für LKW sind offen, die für PKW geschlossen. Ein Hafenmitarbeiter will uns alle partout nicht vor dem Tor stehen lassen und schickt uns zurück. Wir bleiben eisern.

Irgendwann schlendert ein Polizist oder Zollbeamter (so genau können wir das nicht erkennen) an den Campern vorbei und schreibt das ein oder Nummernschild auf. Nicht alle, aber wir sind dabei. Der Beamte nickt uns freundlich zu und verschwindet wieder. Was war das? Etwas später kommt er zurück und drückt uns ein zweiseitiges Dokument in die Hand – natürlich in Albanisch. Sieht mit den Stempeln und Unterschriften ziemlich offiziell aus. Ein Bußgeld? Wofür? Mit Hilfe von „Tante Google's“ Übersetzungs-App finden wir heraus, dass es irgendetwas mit Zoll zu tun haben muss. Wir beratschlagen uns mit den anderen Campern.

Währenddessen kommt ein Polizist mit seinem Motorrad und gibt uns zu verstehen, dass wir ihm folgen sollen. Wir also alle hinterher auf ein großes Gelände etwas außerhalb. Dort stehen wir dann erst einmal. Die Uhr zeigt mittlerweile 18 Uhr.
Sehr schleppend werden dann LKWs, Autos und Wohnmobile meterweise weitergeschleust. Niemand weiß so richtig, was hier passiert und die Beamten sprechen kein Englisch, geschweige denn Deutsch. Ein Albaner (im PKW) erklärt uns, dass alle unsere Fahrzeuge durchleuchtet werden – Stichproben hinsichtlich Menschenschmuggel.

Die Uhr tickt und die Zeiger rücken auf 18:30 Uhr. Es tut sich kaum etwas in der Schlange und wir werden alle ein wenig nervös. Wird die Fähre etwa ohne uns ablegen? Der freundliche Albaner beruhigt uns. „Das ist immer so ein Chaos. Keine Sorge, die Fähre wartet.“ Wir glauben ihm mal, bleibt uns ja auch nichts anderes übrig.

Es wird 19 Uhr, 19:15 Uhr … Irgendwann ist endlich Scotty an der Reihe. Wir müssen aus dem Auto und unser Fahrzeug wird durchleuchtet. Warten. Ein Zollbeamter steigt ein und checkt Bad und Küchenschränke. Warten. Wir bekommen einen Zettel in die Hand gedrückt, alles ok. Dieser Zettel wird von einem weiteren Beamten entgegengenommen und endlich dürfen wir zum Hafen zurück.


Nur das LKW-Tor ist noch offen. Der Hafenmitarbeiter vom Nachmittag will uns noch immer nicht (oder nicht mehr?) passieren lassen, obwohl wir ihm Bordkarte und Papiere zeigen. Dann kommt endlich unser Erlöser. Ein Mitarbeiter vom Zoll kommt und winkt sowohl uns als auch die übrigen Camper hektisch durch das LKW-Tor zum Schiff. Wir sind die letzten Fahrzeuge, die rückwärts aufs Schiff rollen, bevor die Fähre kurz nach 20 Uhr ablegt. Puh, was eine Hektik und was für ein Chaos! Aber geschafft.
Irgendwie scheint hier niemand einen richtigen Plan zu haben …


Wir sind froh an Bord zu sein und suchen nach dem Einchecken an der Rezeption als erstes die Kabine auf. Überraschung: Wir haben sogar eine Außenkabine erhalten (ohne Aufpreis). Dann noch eine Kleinigkeit essen, in der frischen Luft mit einem Bier runterkommen und früh ins Bett. Wir sind keinen Stress mehr gewohnt und irgendwie müde.

Das ist Albanien und im Nachhinein lachen wir darüber.
Auch diese Erfahrung sollte man mal gemacht haben.

Übernachtung: Fähre AF Marina
Gefahrene km: 30