21.09. - 14.10.2011 Südafrika
In diesem Jahr haben Walter und ich eines unserer (vielen) Traum-Urlaubsziele verwirklicht: SÜDAFRIKA. Seit 2010 dachten wir darüber nach, die vielen Tiere, die wir schon einmal in Zoos mit unseren Kameras „gejagt“ haben, auch einmal in freier Wildbahn zu erleben. Der lange Flug stimmte uns zunächst ein wenig nachdenklich, aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.
Schnell lernten wir, dass die Vorbereitungen für Südafrika ein wenig anders aussehen, als das Wohnmobil zu packen oder auf die Kanaren zu fliegen. Nachdem wir kiloweise Reiselektüre gelesen und stundenlang im Internet gesurft hatten, wurde unsere Kameraausrüstung erweitert, safaritaugliche Kleidung gekauft, der Internationale Führerschein musste her und über Impfungen wurde nachgedacht. Ganz wichtig war das Gepäck! Da wir jeweils „nur“ 23 kg mitnehmen durften (zzgl. Handgepäck 8 kg = unsere Kameraausrüstungen), standen wir vor einer wirklichen Herausforderung! Außerdem musste genügend Puffer für die Reiseandenken einkalkuliert werden.
Für unsere erste Reise nach Südafrika wollten wir uns auf zwei Ziele beschränken, die wir dann ausgiebig erkunden wollten. In den ersten 9 Tagen erkundigten wir Kapstadt und die Capregion und anschließend waren wir 2 Wochen auf der Makutsi Safari Farm. Diese liegt ca. 1 Autostunde vom Kruger Nationalpark entfernt.
Infofilm "Makutsi"
Tag 1 – Mittwoch, 21.09.2011
Endlich war es soweit! Nachdem wir unsere Taschen und Fotorucksäcke optimal gepackt hatten, machten wir uns auf den Weg nach Frankfurt. Wir kamen gegen 17:00 Uhr an und stellten unser Auto in einem nahegelegenen Parkhaus ab. Ein Shuttle brachte uns zum Terminal, von wo um 20:45 Uhr unser Flieger der SAA (South African Airways) nach Johannesburg abhob.
Guesthouse Afri Zola
Tag 2 – Donnerstag, 22.09.2011
Nach einem langen Flug und einer langen Nacht – richtig geschlafen hatten wir leider nicht – kamen wir gegen 7:30 Uhr in Johannesburg an. Dann wurde es ein wenig hektisch: Warten aufs Gepäck, weiter durch den Zoll, wieder einchecken und dann quer durch die riesige Abflughalle zu unserem Gate nach Kapstadt, von wo unser Flieger um 9:00 Uhr startete. Nochmal 2 Stunden und wir waren endlich in Kapstadt angekommen.
Mit dem Leihwagen fuhren wir nach Fish Hoek - unserem Quartier für die nächsten 9 Tage. Der Verkehr ist so eine Sache für sich: Nicht nur, dass in Südafrika Linksverkehr herrscht und demnach das Steuerrad auf der rechten Seite ist. Nein, man muss auch immer mit kreuzenden Tieren und Fußgängern auf der Autobahn rechnen!
Das Guesthouse Afri Zola und unser Zimmer waren super, wir hatten einen traumhaften Blick von unserem Balkon auf die False Bay und Regina und Axel (die Besitzer des Guesthouses) waren unheimlich nett und hilfsbereit.
Nachdem wir uns häuslich eingerichtet hatten, mussten wir unbedingt nach Boulders Beach (ca. 10 Autominuten entfernt), um den Afrikanischen Brillenpinguinen einen ersten Besuch abzustatten. Die Pinguine sind seit Mitte der 1980er-Jahre hier heimisch und man kann sie von Aussichtsplattformen und Holzstegen aus beobachten.
Nachdem wir noch ein sehr leckeres Abendessen im Restaurant Dixies genossen hatten (Tipp von Axel), fielen wir dann relativ früh und ziemlich kaputt ins Bett. Am nächsten Morgen wollten wir – wenn das Wetter mitspielte – früh den Tafelberg erobern.
Wetter: sonnig, ca. 20 Grad; abends windig und frisch
Tafelberg
Tag 3 – Freitag, 23.09.2011
Das Wetter spielte mit und der Tafelberg (1086 m) wollte erobert werden! Nach einem ausgiebigen und leckeren Frühstück fuhren wir gegen 10:00 Uhr nach Kapstadt bzw. zur Seilbahnstation des Tafelbergs. Dieser war zunächst noch ein wenig wolkenverhangen, mit dem sogenannten „Table Cloth“, aber unser Car Guard versicherte uns, dass die Wolken kommen und gehen und das heute ein schöner Tag werden würde. Also nix wie rauf auf Kapstadt’s Wahrzeichen!
Oben angekommen bot sich ein atemberaubender Panoramablick über Kapstadt, den Signal Hill und Lion’s Head bis hin zum Cape of Good Hope! Das Plateau kann man auf drei markierten Wegen erkunden. Hier finden sich unzählige Pflanzenarten und angeblich die immer präsenten Dassies (auch Klippschliefer genannt und verwandt mit dem Elefanten). Vor uns hielten sich die kaninchengroßen Tierchen aber leider versteckt.
Nach einem Abstecher an den Bloubergstrand (jede Menge Kitesurfer!), von wo man den schönsten Panoramablick auf Kapstadt's Hausberg genießen kann, ging es weiter an die Victoria & Alfred (V&A) Waterfront. Fast 500 Läden, Dutzende von Restaurants, Kinos, Hotels und Theater wetteifern im Vergnügungsviertel am Hafen um die Gunst der begeisterten Besucher. Wir gönnten uns den Luxus und buchten einen Helikopter-Rundflug über Kapstadt. Es war ein unvergessliches Erlebnis, diese fantastische Stadt aus der Luft zu betrachten!
Nach einem super leckeren Abendessen mit Seafood (Crayfrish und Kingklip) im Restaurant Quay Four endete der heutige Tag, den wir sicherlich nicht so schnell vergessen werden!
Wetter: sonnig, ca. 20 Grad; abends windig und frisch
Tag 4 – Samstag, 24.09.2011
Nach dem Frühstück fuhren wir Richtung Muizenberg, wo gestern Wale gesichtet wurden. Wir konnten es kaum glauben, aber auch wir durften dieses seltene Erlebnis bestaunen. Eine Walkuh und ihr Kalb genossen an der Wasseroberfläche die Sonne. In einigem Abstand sahen wir weitere Fluken. Das war schon ein tolles Erlebnis!
Anschließend machten wir uns auf zum Cape Point und zum Cape of Good Hope. Hier muss man einfach gewesen sein! Auf dem Weg dorthin begegneten wir einer wild lebenden Pavianherde (Baboons). Schilder wiesen immer wieder darauf hin, dass man die Tiere auf keinen Fall füttern soll und dass diese auch gefährlich werden können. Wir blieben daher lieber im Auto! Eine gute Tat gab’s heute auch: Wir retteten einer Schildkröte das Leben, indem Birgit sie von der Fahrbahn scheuchte.
Am Cape Point angekommen, erklommen wir die letzten Meter zum Leuchtturm (erbaut 1860) über 130 Stufen; die Zahnradbahn Flying Dutschman war außer Betrieb. Wir wurden mit einem grandiosen Ausblick belohnt und konnten uns gar nicht satt sehen! Dann ging es weiter zum zweiten Highlight Cape of Good Hope. Alle Touris – wir natürlich auch – schossen die obligatorischen Fotos vor dem weltberühmten Schild. Und dann lief uns überraschend noch ein Dassie über den Weg – diese niedlichen Tierchen, die wir auf dem Tafelberg vergebens gesucht hatten. Außerdem konnten wir wildlebende Strauße und Springböcke beobachten.
Auf dem Rückweg kamen wir an einer Straußenfarm vorbei. Spontan beschlossen wir, dort eine kurze, aber sehr interessante Führung mitzumachen. Als Erinnerung kauften wir uns ein handbemaltes Straußenei. Wider Erwarten hat das Ei die weitere Reise und dem Heimweg heil überstanden ;-)
Geschafft von den vielen tollen Eindrücken erreichten wir gegen 19:00 Uhr unser Quartier. Bei einer guten Flasche südafrikanischem Chardonnay beendeten wir den Abend.
Wetter: sonnig, ca. 25 Grad
Tag 5 – Sonntag, 25.09.2011
Für heute hatten wir uns die Weingüter rund um Stellenbosch vorgenommen. Wir fuhren an der reizvollen Küstenstraße von Muizenberg über Strandfontein entlang und weiter bis nach Spier (kurz vor Stellenbosch). Unterwegs erhielten wir dann auch einen ersten Einblick in das „andere“ Kapstadt: Wir kamen an dem Township Khayelitsha vorbei – Wellblechhütte an Wellblechhütte – einige Kilometer weit. Bei diesem Anblick überkam uns schon ein komisches Gefühl …
In Spier angekommen überlegten wir, eine Segway-Tour durch die Vineyards mitzumachen. Gesagt – getan! Stanley, unser Guide, führte uns gemeinsam mit zwei irischen Teilnehmern gut 2 Stunden durch die wunderschöne Gegend um Spier und erklärte und einige interessante Details zum Weinanbau. Den Abschluss bildete – wie könnte es anders sein - eine Weinverkostung. Walter und ich hielten uns allerdings zurück, da wir ja noch weiter fuhren. Die Flasche Chardonnay würden wir dann heute Abend in unserem Guesthouse genießen.
Wir fuhren weiter bis Stellenbosch, waren aber von dem Städtchen ein wenig enttäuscht. Zum einen herrschte hier am Sonntag „tote Hose“ und zum anderen fanden wir die wunderschönen kapholländischen Häuser nicht. Die umliegenden Weingüter hatten leider auch geschlossen. Tja, das war leider Pech! Aber die Landschaft und die Berge waren trotz allem eine Reise wert!
Auf dem Rückweg fuhren wir über Somerset West und genossen in Jimmy's Restaurant sehr gute Killer Prawns. Eines muss mal gesagt werden: Kochen können die Südafrikaner! Das Essen war immer sehr gut und für deutsche Verhältnisse vor allem sehr günstig.
Wetter: sonnig, ca. 30 Grad
Tag 6 – Montag, 26.09.2011
Heute wollten wir wieder nach Kapstadt. Diesmal fuhren wir aber nicht über die Autobahn, sondern wir wählten eine der spektakulärsten Küstenstraßen der Welt: den Chapman’s Peak Drive. Über 9 km windet sich die mautpflichtige Traumroute in Höhen bis zu 150 m über dem Meer von Noordhoek bis ans Südende der Hout Bay. Hinter fast jeder der 114 Kurven öffnen sich neue atemberaubende Ausblicke.
Wir fuhren die Küstenstrage entlang über Camps Bay und Clifton (Kapstadts Nobelvororte) über Sea Point bis zur V&A Waterfront. Nachdem wir unseren Wagen sicher geparkt hatten, ging’s zu Fuß weiter.
Die Waterfront kannten wir ja schon und so steuerten wir zunächst die Long Street (Cafès, Restaurants, Antiquitäten, …) und dann den Greenmarket Square an. Hier stehen Kapstadts schönste Art-déco-Bauten und auf dem ältesten Marktplatz des Landes bieten Händler aus ganz Afrika ihre Arbeiten an. Besonders die Bilder der Townshipkunst hatten es uns angetan. Phantastisch! Auch der Pan African Market bietet eine große Auswahl an traditionellem Kunsthandwerk.
Wir drehten die Runde über die Kloof Street und spazierten durch den Company’s Garden. Der ist die „grüne Lunge“ der Stadt und wird sowohl von den Kapstädtern als auch von den Touristen und vor allem von den Eichhörnchen bevölkert.
Anschließend schlenderten wir durch Bo-Kaap. Dieser Stadtbezirk gilt als einer der ursprünglichsten Stadtbezirke. Minarette, Moscheen und kunterbunte Häuserfassaden waren immer wieder attraktive Fotomotive. Heute leben hier vor allem Muslime.
Ziemlich geschafft erreichten wir wieder die Waterfront, wo wir zum Tagesausklang gemütlich - und wieder sehr gut - im Restaurant Belthazar zu Abend gegessen haben. Wir nahmen uns vor, morgen einen etwas ruhigeren Tag einzulegen.
Wetter: zunächst wolkig, dann sonnig bei ca. 25 Grad
Tag 7 – Dienstag, 27.09.2011
Der heutige Tag war in der Tat ein wenig ruhiger. Aber das musste auch mal sein.
Nach dem Frühstück fuhren wir zuerst an den Strand von Fish Hoek und dann nach Muizenberg. Fish Hoek selbst hat nicht viel zu bieten. Muizenbergs Markenzeichen sind die bunten, viktorianischen Bathing Boxes (hölzerne Umkleidekabinen) am kilometerlangen breiten Sandstrand.
Anschließend fuhren wir gemütlich nach Groot Constantia. Dies ist eines der ältesten Weingüter Südafrikas mit herrlichem Blick über das Umland. Eine mächtige Eichenallee führt zum 1818 erbauten Herrenhaus im kapholländischen Stil, welches jetzt als Museum mit den ursprünglichen Möbeln besichtigt werden kann. So stellten wir uns ein richtiges altes Weingut vor!
Auf dem Rückweg hielten wir noch am Strand von Noordhoek und gingen ein wenig in den Dünen spazieren.
Zurück am Guesthouse machten wir es uns – das 1. Mal! – auf den Liegestühlen am Pool bequem und genossen mit einem guten Buch den Ausblick.
Das Abendessen wollten wir im Restaurant Harbour House einnehmen, welches Regina uns für dessen exzellentes Seafood empfohlen hatte. Sowohl das Restaurant als auch das Essen waren wirklich exzellent (wenn auch etwas teurer) und die Aussicht traumhaft. Aber leider schien Birgit keine Austern zu vertragen. Die hätte sie besser nicht gegessen, denn es ging ihr anschließend überhaupt nicht gut …
Wetter: sonnig, ca. 25 Grad
Muizenberg
Tag 8 – Mittwoch, 28.09.2011
Tja, für heute war eigentlich eine Townshiptour mit Kyrt gebucht. Aber als wir gestern Abend vom Essen zurück kamen, fanden wir eine Nachricht von Kyrt vor, dass im Township gestreikt würde und er es zu gefährlich fände, heute dorthin zu gehen. So ist nun mal Südafrika und es musste ein Alternativprogramm her …
Wir fuhren trotzdem nach Kapstadt. Da Walter leider nicht davon zu überzeugen war, das District Six Museum zu besuchen, schauten wir uns erneut auf dem Greenmarket Square nach passenden Reiseandenken um. Wir erstanden ein (hoffentlich) Originalbild des Townshipkünstlers Akida und ein weiteres Blechkunstbild aus den Townships.
Wir schlenderten erneut über die Long Street und fuhren anschießend auf den Signal Hill. Die Bergrücken des Signal Hill (350 m) und des Lion’s Head ähneln einem schlafenden Löwen und bieten einen traumhaften Blick auf Downtown Kapstadt, Greenpoint, die V&A Waterfront und den gewaltigen Tafelberg.
Wir fuhren zurück in die City Bowl und genossen – zum wiederholten Male - ein vorzügliches Essen im Restaurant Maremoto. Über Clifton, Hout Bay und den Chapman‘s Peak Drive fuhren wir dann wieder zurück zum Guesthouse. Den Abend beendeten wir mit der guten Flasche Chardonnay, die wir in Spier erstanden hatten.
Wetter: sonnig, ca. 25 Grad, abends leichter Nieselregen
Tag 9 – Donnerstag, 29.09.2011
Morgen mussten wir früh raus. Es stand Robben Island auf unserem Plan und unsere Fähre legte um 11:00 Uhr an der Waterfront ab.
Robben Island ist ein beeindruckendes, aber auch ein bedrückendes Zeugnis der Geschichte Südafrikas. Die ehemalige Gefängnisinsel vor den Toren Kapstadts ist heute nationale Gedenkstätte und seit 1999 Weltkulturerbe der UNESCO.
Die Überfahrt mit der Fähre Sikhululekile („Wir sind frei“) zur Insel dauerte ca. 30 Minuten. Nach unserer Ankunft stiegen wir in Busse und gemeinsam mit einem Guide fuhren wir die wichtigsten Stationen der Insel ab. Besonders beeindruckend für uns war, dass die Führung von ehemaligen Häftlingen geleitet wurden, die bewegend von ihrem Gefängnisalltag erzählten! Natürlich sahen wir auch die Einzelzelle von Nelson Mandela. Die Führung mit insgesamt zwei Guides dauerte ca. 90 Minuten und beeindruckte alle Besucher sehr.
Nach unserer Rückkehr gegen 15:00 Uhr genossen wir bei Sonnenschein an der Waterfront ein typisch afrikanisches Essen im Restaurant Emily's und anschließend kauften wir uns Safarihüte – die würden wir ja ab Samstag benötigen. Außerdem wurde gestern auf der Long Street Walters supertolles Schweizer Messer geklaut – auch dieses musste ersetzt werden. Schließlich benötigt Man(n) im Busch ordentliches Werkzeug!
Wetter: Nachts starker Regen, tagsüber zunächst wolkig bei ca. 18 Grad, später sonnig und ca. 20 Grad
Tag 10 – Freitag, 30.09.2011
Heute hatten wir einen letzten tollen Tag am Westkap. Während des Frühstücks beschlossen wir, noch nach Hermanus zu fahren, obwohl ca. 2 Stunden Autofahrt vor uns liegen würden. Wir bereuten es aber nicht …
Wir fuhren die wunderschöne Küstenstraße entlang und immer wieder mussten wir halten, um die atemberaubenden Aussichten mit unseren Kameras festzuhalten. Gegen Mittag erreichten wir Betty‘s Bay. Am benachbarten Stony Point lebt seit 1982 eine recht große Kolonie Afrikanischer Brillenpinguine. Seither können wir unsere Wohnung mit Pinguinfotos tapezieren ... Außerdem gab es dort wieder einige Dassies und Seehunde zu sehen.
Gut eine Stunde später erreichten wir Hermanus. Dieses Städtchen ist vor allem als „Walhauptstadt der Welt“ bekannt – nirgendwo sonst kann man die gewaltigen Meeressäuger von Land aus so gut beobachten. Wir hatten auch Glück und konnten einige Wale beobachten. Ein tolles Erlebnis! Witzig ist, dass Hermanus den weltweit einzigen „Whale Crier“ hat. Dieser geht täglich an der Strandpromenade entlang, um den Gästen mit seinem Horn aus Seetang Wale anzukündigen.
Ein weiteres Highlight in Hermanus ist das jährlich stattfindende Whale Festival, welches in diesem Jahr vom 30.09.-04.10. stattfand. Es gab jede Menge Buden mit afrikanischen Spezialitäten, Kinderbelustigung, Festzelt und natürlich afrikanische Straßenmusik. Es war richtig was los und wir beobachteten das bunte Treiben aus der 1. Reihe des Restaurants Burgundy. Eine der besten Adressen für Fisch mit herrlichem Ausblick auf die Bucht!
Als wir gegen 18:30 Uhr im Guesthouse ankamen, beendeten wir den Abend mit einem Cider. Anschließend mussten wir unsere Taschen packen, denn die 1. Station unserer Reise war leider schon zu Ende!
Wetter: sonnig, ca. 22 Grad
Tag 11 – Samstag, 01.10.2011
Nachdem wir es tatsächlich geschafft hatten, dank unseres Weckers um 3:00 Uhr aufzustehen, fuhren wir 3:45 Uhr vom Guesthouse los und erreichten gegen 5:00 Uhr den Flughafen in Kapstadt. Unser Flug nach Johannesburg ging um 7:00 Uhr, der Weiterflug von Johannesburg nach Phalaborwa dann um 11:45 Uhr.
Wir kamen gegen 13:00 Uhr in Phalaborwa an und wurden schon von Gradwell, einem Fahrer der MAKUTSI Safari Farm, erwartet. Gemeinsam mit 6 weiteren MAKUTSKI-Gästen fuhren wir in einem Kleinbus zur Farm. Diese liegt eine gute Autostunde vom Flughafen entfernt. Aber die Fahrt war auf keinen Fall langweilig. Unterwegs sahen wir bereits die ersten Giraffen, Kudus, Antilopen und sogar ein (!) Zebra. Gradwell machte uns immer wieder auf die Tiere im Gebüsch aufmerksam.
Gegen 15:00 Uhr kamen wir auf MAKUTSI an und wurden von Karin, der Tochter des Besitzers, in Empfang genommen. Wir erhielten einen ersten Überblick über die Farm und vor allem machte Karin uns mit den wichtigsten Sicherheitsbestimmungen bekannt (Laufzeiten zwischen 7:00 und 17:30 Uhr, Verhalten bei Tierbegegnungen, Umgang mit dem Funkgerät für Notfälle, "Sperrzonen" und einiges mehr).
Unser Rundbungalow – Rondavel genannt – gefiel uns auf Anhieb sehr gut. Einfach, aber sehr sauber und vor allem sehr gemütlich: großes Zimmer mit Sitzecke, 2. Zimmer (benutzten wir allerdings nur zur Gepäckablage), großes Bad, Terrasse, Kühlschrank, Wasserkocher, kalte Getränke. So lässt es sich leben! Wir richteten uns häuslich ein und gingen gegen 17:15 Uhr zu Fuß zur Dinner Lapa – das ist ein offener Raum, wo alle Gäste gemeinsam essen. In der River View Lapa genossen wir den afrikanischen Sonnenuntergang und genehmigten uns den ersten „Sundowner“, bis uns um 19:00 Uhr die Trommeln zum Abendessen riefen. Nach dem Essen ließen wir uns zu unserem Rondavel fahren, da man nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr alleine durch die Lodge gehen darf. Ziemlich geschafft – es war schließlich ein langer Tag – fielen wir gegen 21:30 Uhr ins Bett. Wir waren mächtig gespannt auf die erste Nacht bzw. ob wir vielleicht von fremden Geräuschen geweckt werden würden.
Wetter: sonnig und warm bei ca. 30 Grad
Unser Rondavel Nr.4
Tag 12 – Sonntag, 02.10.2011
Der erste Tag auf MAKUTSI! Am frühen Morgen wurden wir schon von den sich zankenden Meerkatzen geweckt, die es sich in einem Baum direkt neben unserem Rondavel gemütlich gemacht hatten. Der Geräuschpegel an Vogelstimmen war unbeschreiblich!
Wir starteten den Tag in aller Ruhe, da noch kein Ausflug auf dem Programm stand. Nach einem ausgiebigen Frühstück (immer von 8:00 bis 9:00 Uhr) mit Toast, Marmelade, Wurst, Käse, frischem Obst (Ananas und Papaya), Müsli, Säften, Kaffee und Tee fuhren wir um 11:00 Uhr erstmalig zum Hippo Hide. Dies ist ein Hochsitz an einem Wasserloch, welcher bereits außerhalb des Camps liegt und man deshalb nicht zu Fuß dorthin laufen darf. Regelmäßig fährt ein Jeep die Gäste. Von diesem erhöhten Aussichtspunkt hat man einen tollen Blick. Man muss möglichst leise sein, damit man die Tiere – wenn welche kommen – in Ruhe beobachten kann. Wir sahen heute Wasserböcke, Impalas, Warzenschweine, ein Krokodil, eine große Echse, einen seltenen Fischreiher (White-Necked) und etliche Affen.
Über Mittag machten wir es uns mit unseren eBooks auf der Terrasse des Rondavels gemütlich und späten Nachmittag versuchten wir erneut unser Glück am Hippo Hide.
Während und nach dem Abendessen gab es immer genügend Gesprächsstoff: Wer hatte welche Tour unternommen und wer hatte welche Tiere gesichtet. Außerdem lernte man die übrigen Gäste nach und nach besser kennen. Wir freundeten uns sofort mit Wolfgang & Annette sowie mit Heinz & Elke (und deren Kids Kim und Luca) an. Morgen stand der erste gemeinsame Ausflug auf dem Programm.
Abends, als ich auf dem Bett lag und das Reisetagebuch schrieb, hörte ich draußen immer wieder einen Löwen brüllen. Das war schon etwas unheimlich …
Wetter: bewölkt, nachmittags leichter Regen, ca. 25 Grad
Tag 13 – Montag, 03.10.2011
Für heute stand eine Fahrt in die Drakensberge und zum Blyde River Canyon auf dem Plan. Nach dem Frühstück fuhren wir um 9:00 Uhr mit Ralph, unserem Guide, los und zu unserem ersten Stopp benötigten wir mit dem Minibus ca. 1,5 Stunden. Unterwegs sahen wir einiges von der Landschaft mit ihren zum Teil sehr armen Dörfern.
Wir kamen gegen 10:45 Uhr am Blyde River Canyon an und liefen zum Fluss. Dort bewunderten wir die Bourke's Luck Potholes, die der Fluss im Laufe der Jahrzehnte ausgespült hatte. Beim nächsten Aussichtspunkt genossen wir einen tollen Blick über den Canyon und die Drakensberge und später auf die 3 Rondavels. Das sind drei Berge, die jeweils einem Rundbungalow ähnlich sehen. Außerdem gibt es dort einen großen Stausee, der das umliegende Land mit Wasser versorgt. Leider war es ziemlich diesig, so dass wir uns nur mit bescheidenen Fotos zufrieden geben mussten.
So viele neue Eindrücke machten hungrig und Ralph steuerte ein Resort an, in dem wir gemeinsam zu Mittag gegessen haben. Gegen 14:00 Uhr traten wir den Heimweg an.
Unterwegs begann es dann heftig zu regen – und wir meinen HEFTIG! Zudem kam ein starkes Gewitter auf. Gottlob saßen wir im geschlossenen Minibus und waren nicht mit einem offenen Jeep auf Safari! Auf dem letzten Stück wurden wir im Minibus ordentlich durchgerüttelt, da die eh schon relativ schlechte Straße noch holpriger geworden war.
Als wir gegen 15:00 Uhr nach Hause kamen, führte der Makutsi-River schon erheblich mehr Wasser und uns erschien alles viel grüner. Wir machten es uns bei Kerzenschein in unserem Rondavel gemütlich. Der Strom war ausgefallen und somit gab es auch keinen Kaffee. Später brachte der Regen noch Hagel mit; die Hagelkörner hatten schätzungsweise 2-3 cm Durchmesser. Die Impalas flüchteten unter nahegelegene Bäume. Es war unheimlich!
Zum Abendessen wurden wir abgeholt, es regnete noch immer heftig. Die Guides waren ziemlich hektisch unterwegs und holten uns mit ihren Gewehren vor unserer Terrassentür abgeholt. Das hatte seinen Grund: Nur ca. 50 m von unserem Rondavel entfernt auf der anderen Seite des Weges lag ein Löwe. Gut, dass wir das nicht vorher gewusst haben!
Während des ganzen Abends regnete es immer wieder stark und bei der Rückfahrt sahen wir, dass die Wege schon ziemlich ausgeschwemmt waren. Die Guides erzählten, dass solch ein heftiger Regen für diese Jahreszeit ziemlich ungewöhnlich sei. Na ja, ändern konnten wir es eh nicht. Es reichte uns, wenn Mittwoch wieder die Sonne scheinen würde, dann nämlich stand die nächste Tour bzw. die erste Safari an.
Später lagen wir im Bett und hörten wieder den Löwen brüllen. Wie nah er wohl diesmal war?
Wetter: morgens bewölkt bis sonnig, ca. 30 Grad und am Nachmittag starker Regen mit Hagel (!) und Gewitter
Tag 14 – Dienstag, 04.10.2011
Heute gab es ein Highlight, ansonsten verlief der Tag ziemlich ruhig.
Nach dem Frühstück gegen 10:00 Uhr fuhren wir zum Hippo Hide. Aber da war heute leider nicht viel los. Nach dem gestrigen Gewitter fanden die Tiere wohl genügend Wasser und mussten nicht unbedingt zum Wasserloch. Außer einem Waran, Perlhühnern, Echsen und Wasserschildkröten bekamen wir nichts vor die Linse.
Über Mittag waren wir in der River View Lapa und in unserem Rondavel, lasen, suchten mit dem Fernglas die Gegend ab und relaxten - aber auch hier sahen wir außer Pavianen und einigen Vögeln nicht viel.
Gegen 16:00 Uhr fuhren wir erneut zum Hippo Hide. Wieder kein Erfolg, bis es dann plötzlich Elefanten-Alarm gab. Yasmin kam mit ihrem Jeep angeprescht und rief aufgeregt, dass am Fluss eine Elefantenherde sei. Wir nichts wie in den Jeep und ab. Und tatsächlich: Wir bekamen den ersten der BIG FIVE zu sehen! Ein Elefantenbulle lief gemächlich durchs Gebüsch des Makutsi-Rivers. Wir standen alle ganz still, hielten die Luft an und beobachteten fasziniert! Nach gut 10 Minuten war leider auch schon alles vorbei. Die übrige Herde blieb im Gebüsch verborgen.
Bis zum Abendessen machten wir es uns vor unserem Rondavel gemütlich und beobachteten wieder die Pavian-Herde.
Wetter: sonnig, ca. 30 Grad (im Schatten)
Tag 15 – Mittwoch, 05.10.2011
Heute wurden wir um 6:00 Uhr von Ralph zur Rhino-Safari abgeholt. Der Name der Safari steht leider nicht als Garantie, dass Nashörner gesichtet werden – leider. Mit dem Safari-Jeep ging es dann auf Tour. Alle hatten eine sehr gute Aussicht, da man im Jeep wie auf einer Tribüne sitzt. Durch den Fahrtwind war es am frühen Morgen jedoch recht frisch. Ich hätte meine Handschuhe aus Deutschland mitbringen sollen!
Als erstes entdeckte Ralph ein kleines Chamäleon auf einem Ast. Wir alle hätten es nicht bemerkt, da diese Echsen es wirklich sehr gut verstehen, sich zu tarnen. Einige Bäume weiter schaute uns ein Milchuhu entgegen. Ralph versuchte, anhand der Spuren herauszufinden, in welche Richtung sich der Löwe letzte Nacht bewegt hat und verfolgte immer wieder dessen Spur. Aber leider blieb der „König der Tiere“ für heute unsichtbar. Dafür sahen wir jede Menge Impalas, Schakale, Warzenschweine, Nyalas, Kronenducker und eine Seralkatze. Dann erreichte Ralph über Funk die Meldung, dass Elefanten gesichtet wurden. Wir nix wie hin. Und tatsächlich: Eine kleine Herde hatte sich im Dickicht eines Busches versteckt. Lediglich den Elefantenbullen konnten wir aus ca. 50 m Entfernung beobachten. Wunderbar! Und dann sahen wir noch Walter‘s monochromen Freunde, sprich Zebras. Diese ließen sich beim Äsen nicht durch unseren Jeep stören und schauten ganz interessiert.
Zwischendurch erzählte Ralph uns einiges über die Tierwelt und gegen 9:00 Uhr waren wir zum Frühstück zurück im Camp.
In der Hoffnung, dass wir den Löwen vielleicht doch noch antreffen würden, fuhren wir für eine Stunde an den Hippo Hide. Aber hier war heute wirklich „tote Hose“. Ich vermutete stark, dass den Tieren zu frisch war und die sich lieber an gemütlichen Ecken versteckten als sich uns Touristen zu zeigen.
Den Nachmittag verbrachten wir gemütlich mit einer Kanne selbstgekochtem Rooibus-Tee in unserem Rondavel.
Wetter: morgens ziemlich frisch (gefühlte Temperatur 15 Grad), nachmittags bewölkt und windig, insgesamt max. 20 Grad
Tag 16 – Donnerstag, 06.10.2011
Heute hatten wir einen tollen und interessanten Tag!
Nach dem Frühstück brachen wir um 9:00 Uhr mit Jesko zur Cheetah-Research auf. Die Suche funktioniert anhand der Telemetrietechnik, d. h. Fernmessung, die uns Jesko zu Beginn erklärte. Außerdem gab er uns ein paar Regeln mit auf den Weg.
Dann ging’s mit dem Safari-Jeep los. Immer wieder blieben wir stehen und Jesko versuchte, mit Antenne und Empfänger Arusha, das Gepardenweibchen, zu orten. Arusha trägt ein Halsband, an dem der Sender befestigt ist. Zwischendurch erklärte uns Jesko natürlich sehr viel über die Geparden, die Tierhaltung, das „Management“ der Lodges, über die Entstehung und Entwicklung der Lodges und deren Aufgaben. Auch erfuhren wir, warum diese und jene Tiere derzeit im Bestand sind, welche „Aufgaben“ die Tiere haben, warum welche Tiere gehalten werden und, und, und. Wir lernten sehr viel Neues und dass nicht alles stimmt, was uns die Medien und Bücher vermitteln. Alles ist letztendlich Business, jeder will Geld verdienen.
Endlich: Jesko hatte Arusha geortet und es ging zu Fuß weiter. Und endlich sahen wir sie: Arusha und ihre beiden Jungen lagen nur ca. 10 m von uns entfernt im Gras! Was für ein Anblick – wir konnten es kaum glauben! Die Drei lagen vollgefressen und ganz ruhig im Schutz der Bäume und beobachteten uns zunächst neugierig. Als sie merkten, dass keine Gefahr von uns ausging, legten sie sich wieder entspannt hin. Ab und zu kam ein Kopf hoch, um zu schauen, ob alles in Ordnung ist. Wir waren begeistert, ein unheimlich tolles Erlebnis! Während wir dort stahen und die Geparden beobachteten, erzählte uns Jesko unheimlich viele interessante Details über das Verhalten von Geparden. Nach gut einer Stunde mussten wir uns dann von Arusha und den beiden jungen Geparden verabschieden. Schade, wir wären gerne noch länger geblieben.
Zurück auf MAKUTSI stärkten wir uns mit einem Sandwich. Anschließend machten wir es uns an unseren Rondavel gemütlich, beobachteten vorbeiziehende Meerkatzen und Impalas und schwammen eine Runde. Die Zeit bis zum Abendessen verbrachten wir dann an der River View Lapa in der Hoffnung auf Tiersichtung. Diese hielt sich allerdings in Grenzen. Die nächste Safari war für morgen Nachmittag geplant.
Wetter: sonnig, ca. 30 Grad
Tag 17 – Freitag, 07.10.2011
Nach dem Frühstück fuhren wir zum Hippo Hide in der Hoffnung, endlich einmal ein Hippo zu Gesicht zu bekommen. Und siehe da: Wir standen noch nicht lange auf dem Ausguck, da schauten doch tatsächlich die Nüstern eines Flusspferdes aus dem Wasser! Wir waren total begeistert! Aber wenn wir glauben sollten, dass wir die nächsten beiden Stunden mehr zu sehen bekamen, da hatten wir uns leider getäuscht. In regelmäßigen Abständen erschienen die beiden Nasenlöcher an der Wasseroberfläche, verharrten dort einige Sekunden und tauchten dann mit einen Prusten wieder ab. Tja, dieses Hippo stand wohl nicht so auf Touristen!
Um 15:00 Uhr starteten wir dann mit Rob zur Simba Safari auf der Suche nach „Wild Animals“. Wir mussten zunächst durch einen Fluss und Rob watete persönlich durchs Wasser, um zu prüfen, ob der Boden für den Jeep fest genug war. Relativ schnell entdeckten wir dann ein Breitmaulnashorn mit ihrem kleinen Kalb. Wir waren hin und weg und beobachteten, wie das Kalb bei der Kuh säugte. Wow – das war schon ein Anblick! Nach einiger Zeit verdrückten sich die Beiden im Dickicht und wir fuhren langsam weiter. Zum ersten Mal sahen wir auch einige Gnus und Kudus, weiterhin Schakale, Geier, Echsen, diverse Vögel (die Namen konnte ich mir leider nicht alle merken), Kronenducker kreuzten unseren Weg und immer wieder Impala-Herden. Herrlich!
Dann passierte es: Auf den Wegen liegen immer wieder Sträucher mit wirklich dicken und langen Dornen. Rob musste wohl einen dieser Äste erwischt haben, denn wir hatten einen „Platten“. So zogen wir unseren „Sundowner“ eine halbe Stunde vor und machten Picknick im Busch. Rob hatte für alles gesorgt: Sekt, kalte Getränke, Käse, Salami, Gurken, Knabbereien. Während wir es uns gemütlich machten, wechselte Rob den Reifen und Walter ging ihm dabei ein wenig zur Hand. Irgendwie war es ein unwirkliches Gefühl: Mitten im afrikanischen Busch stand man mit gekühltem Sekt und genoss den Sonnenuntergang! Das hätten wir uns vor einigen Wochen auch nicht vorstellen können!
Dann ging’s weiter. Rob benutzte jetzt einen zusätzlichen Scheinwerfer, mit dem er die Gegend ableuchtete. Immer wieder sahen wir zwei Augenpaare aufblitzen und Rob erklärte uns, was wir vor uns hatten. Ich hätte das beim besten Willen nicht gesehen! Unglaublich, wie Rob in der Dunkelheit ein kleines Buschbaby oder ein Chamäleon (!) ausfindig machte!
Dann plötzlich ein Funkspruch und es kam Leben in Rob. Aufgeregt erklärte er, dass ein kleines Löwenrudel gesichtet worden war. Langsam näherten wir uns der Stelle, wo das Rudel eigentlich auftauchen müsste. Wir warteten, und warteten, und warteten … Als wir schon aufgeben wollten, erschien dann endlich eine Löwin mit zwei Jungtieren! Da – noch zwei weitere Löwinnen und endlich: Der „König der Löwen“ gab sich die Ehre! Ein „Bilderbuch-Löwe“! Uns fehlten die Worte. Wir beobachteten das Rudel eine Weile am Wasserloch und mussten dann leider für nachkommende Safari-Jeeps den Platz räumen. Alle wollten natürlich einen Blick auf die Löwen werfen. Seufz …
Gegen 21:00 Uhr erreichten wir wieder unser Camp und wir bekamen als Nachzügler unser Abendessen. Chicken Curry – sehr lecker!
Wieder ging ein wirklich toller Tag mit vielen imposanten Eindrücken zu Ende.
Wetter: sonnig, ca. 30 Grad
Tag 18 – Samstag, 08.10.2011
Für heute hatte ich einen Bush-Walk gebucht. Da dieser bereits um 6:00 Uhr begann, zog Walter es vor, auszuschlafen. Als ich kurz vor 6:00 Uhr aus dem Fenster sah, traf mich fast der Schlag: Gut 50 m von unserer Terrasse entfernt stand ein Elefantenbulle. Er machte einen Baum nieder, um an die grünen Blätter zu kommen. Leider hatte ich meine Kamera nicht schnell genug startklar, so dass ich diese Aktion nicht auf Foto festhalten konnte. Mist!
Dann kam schon Wes mit dem Jeep und zusammen mit zwei weiteren Frühaufstehern ging’s los. Am Startpunkt angekommen lud und schulterte sich Wes erst einmal das Gewehr – für alle Fälle. Dann erklärte er uns, dass wir hintereinander laufen sollten. So werden wir von anderen Tieren als ein großes Tier angesehen und nicht bedroht. Uuuhhh – klang gefährlich. War es aber gottlob nicht. So spazierten wir ca. 3 Stunden kreuz und quer durch das Dickicht und Wes erzählte uns jede Menge über diverse Tierspuren, über Pflanzen, Bäume und die kleineren Buschbewohner wie Spinnen, Vögel. Er demonstrierte uns z. B. den „Zahnbürstenbaum“ (den korrekten Namen habe ich vergessen): Er knickte einen kleinen Ast ab und kaute darauf herum. Dann konnten wir die kleinen Fasern erkennen, mit denen man sich tatsächlich die Zähne putzen kann. Mit der Rinde eines Baumes kann man ein Feuer entzünden oder mit der Rinde eines anderen Baumes kann man Wunden desinfizieren. Aus den Früchten bzw. Samen eines weiteren Baumes kann man einen Tee zubereiten, der bei Magenproblemen hilft. Und so weiter … Die Stunden vergingen viel zu schnell und wir lernten viel. Sehr interessant! Zu guter Letzt sahen wir auf der Rückfahrt noch vier Giraffen, die sich genüsslich über die ersten grünen Blätter der Akazienbäume hermachten.
Gegen 9:30 Uhr waren wir zurück und freuten uns auf unser Frühstück. Wir hatten alle Hunger! Walter lag dann doch nicht nur auf der faulen Haut, sondern hatte das Glück, ab 7:00 Uhr eine kleine Elefantenherde von der River View Lapa aus zu bewundern. Super!
Anschließend lagen wir träge auf unserer Terrasse, waren schwimmen, lasen und relaxten. Ab 17:30 Uhr waren wir an der River View Lapa und genossen bei einem Gintonic einen wirklich tollen Sonnenuntergang.
Wetter: sonnig, ca. 35 Grad
Tag 19 – Sonntag, 09.10.2011
Nach dem Frühstück fuhren wir um 9:00 Uhr mit Paul zum Stammesdorf Bismarck. Paul, unser Guide, kommt aus diesem Dorf und wohnt noch immer mit seiner Familie dort. Paul ist ein sehr lustiger Typ mit trockenem Humor, unterwegs erzählte er einiges über die Geschichte Afrikas, über das Leben im Dorf, das Schulsystem, seine Ausbildung und vieles mehr. Aus der Kolonialzeit gibt es übrigens noch viele Dörfer mit deutschen Namen, wie z. B. Hamburg, Heidelberg oder Hermannsburg.
Nach fast 60 Minuten Fahrzeit erreichten wir Bismarck und fuhren zum Haus des Dorfältesten. Nachdem Paul uns den „afrikanischen Handschlag“ erklärt hatte, gingen wir ins Haus. Sämtliche Familienmitglieder – ca. 20? – befanden sich im Hof und erwarteten uns freundlich. Nachdem wir allen die Hand geschüttelt hatten, führte Zakes uns herum: Seine Mutter töpfert und verkauft die Waren, der „Brennofen“ (offenes Feuer) befindet sich hinter dem Haus, im Garten wird Obst und Gemüse angebaut und in der sehr bescheidenen Küche bereitet die Mutter täglich das Essen für die ganze Familie. Überhaupt sind Hausarbeit und Kinder Frauensache.
Als wir nach dem Rundgang wieder im Hof angekommen waren, begann die ganze Familie – Zakes voraus – zu tanzen und zu singen. Zakes ist Gospelsinger und tritt in den umliegenden Dörfern auf, er hat bereits 4 CDs aufgenommen (wovon wir später zwei kauften). Der Rhythmus war so ansteckend, dass wir alle fröhlich mittanzten. Viel zu schnell verging die Zeit und Paul drängte zum Aufbruch. Er zeigte uns noch sein Haus und wir begrüßten seine Eltern und seine Nichte. Pauls Familie ist schon ein wenig wohlhabender – sie haben bereits einen Fernseher und einen Gefrierschrank. Ein Stück weiter – hinter dem Soccerfeld – hielten wir und machten Picknick. Paul hatte Getränke, Muffins, Käse und Marmelade dabei. Ein Stück weiter spielten einige Kinder aus dem Dorf Soccer und spontan schlossen sich Paul und einige von uns ihnen an und lieferten sich ein kurzes Match „South Africa : Germany“.
Nachdem alle ihren Spaß hatten fuhren wir zurück nach MAKUTSI, welches wir gegen 14:00 Uhr erreichten. Wir waren uns alle einig: Das war ein toller Ausflug und wir haben einiges über das Leben von Paul und die Menschen hier erfahren. Super!
Später lagen wir – wieder einmal – faul auf unserer Terrasse, lasen und beobachteten die Meerkatzen, die nebenan spielten.
Wetter: sonnig, ca. 35 Grad
Tag 20 – Montag, 10.10.2011
Heute waren wir auf Hatari Safari - ein Highlight hier auf MAKUTSI. Um 5:30 Uhr wurden wir von Natalie, unserem Guide für den heutigen Tag, vor unserem Rondavel abgeholt. Wir fuhren zu einem Wasserloch, wo es zum Aufwärmen erst einmal Kaffee, Tee und Rusks (trockene, aber sehr leckere Kekse) gab. Dann stand für die nächsten 3 Stunden ein Bush Walk an. Natalie führte uns kreuz und quer durch den Busch und zeigte und erklärte uns die kleinen, schönen Dinge, die man im südafrikanischen Busch findet. Wie entsteht ein Termitenbau? Wie leben die Termiten? Erklärungen vieler verschiedener Bäume, Sträucher, Insekten. Es gibt in Südafrika ca. 950 verschiedene Vogelarten, die Vogelstimmen sind am frühen Morgen einzigartig. Zu guter Letzt lief uns noch ein Tausendfüßler über den Weg und wir alle durften ihn einmal auf die Hand nehmen. Ein witziges Gefühl: Es kitzelt leicht, wenn er über die Hand oder den Arm läuft. Es war wirklich alles super spannend und interessant und die Zeit vering viel zu schnell. Ich muss dazu sagen, dass Natalie auch eine unheimlich tolle Rancherin und Führerin ist und man merkte, dass sie mit dem Land, den Tieren und den Menschen sehr verbunden ist.
Nach dem Bush Walk fuhren wir zum Hatari Bush Camp. Dort hatte eine fleißige Seele von MAKUTSI bereits das Frühstück für uns vorbereitet und wir stärkten uns alle erst einmal kräftig. Anschließend war relaxen angesagt. Die einen dösten in Hängematten, die Kids spielten und Walter und ich verzogen uns mit unseren Büchern auf den hohen Aussichtsturm, von wo man eine grandiose Sicht auf das umliegende Land hatte. Toll!
Um 13:30 Uhr rief Natalie zum Aufbruch und weiter ging’s mit dem Safari-Jeep. Unterwegs sahen wir wieder jede Menge interessante Tiere: Impalas, Kudus, Wasserböcke, Buschböcke, Nyalas, Kronenducker und jede Menge Vögel. Dann stießen wir auf eine kleine Herde Giraffen und beobachteten diese beim Äsen. Wir waren hin und weg. Später sahen wir diese Herde nochmals beim Trinken und Überqueren des Makutsi-Rivers. Wir standen mit unserem Jeep am Ufer und die Giraffen kamen direkt auf uns zu. Gelangweilt schauten uns die Tiere an und zogen dann nur einige Meter von Jeep entfernt majestätisch an uns vorbei. Wir waren sprachlos.
Wir fuhren weiter am Fluss entlang und sahen direkt vor uns eine Elefantenherde. Natalie fuhr so weit wie möglich heran, wir mussten ganz leise sein und uns möglichst wenig bewegen. Wir wussten gar nicht, wohin wir zuerst schauen sollten! Überall Elefanten – und so nahe! Ein Bulle standt direkt neben unserem Jeep und machte sich genüsslich über das Schilfgras her. Man hätte ihn anfassen können – wenn man gedurft hätte! Wir waren alle fasziniert, Gänsehaut pur! Und da – plötzlich tauchte ein Leopard auf! Er schlich sich leise an und verschwand wieder im Dickicht. Das war die Sensation des Tages! Leoparden sieht man nämlich recht selten, da sie sehr scheu sind. Selbst Natalie war aus dem Häuschen, sie selbst hatte den letzten Leoparden vor einigen Wochen gesehen. Unglaublich!
Dann erhielt Natalie über Funk die Meldung, dass Löwen gesichtet waren. Löwen? Klar, da mussten wir natürlich auch noch hin. In hohem Tempo ging es wieder quer durch den Busch und dann lagen sie vor uns: ein stattlicher Löwe und eine Löwin. Wir konnten uns nicht satt sehen! Nach und nach trafen auch andere Jeeps ein und bewunderten das Pärchen.
Für uns wurde es Zeit für die Rückkehr. Wir waren eh schon über die Zeit und Natalie legte ein hohes Tempo vor. Nur noch den Fluss überqueren und wir waren da. Natalie prüfte barfuß, ob der Jeep es schafft. Okay, Anlauf und rüber. Aber leider schaffte der Jeep die hohe Böschung nicht. Wieder rückwärts. Natalie bat uns, alle Sachen in Sicherheit zu bringen und uns festzuklammern. Dann erneut Anlauf und mit Höchstgeschwindigkeit gelang der zweite Versuch. Puuhhh – geschafft!
Das war ein Tag! Besser hätte es nicht sein können und wir waren alle hin und weg. Nach so viel Action, Aufregung und Glück beendeten wir den Tag – gemeinsam mit Natalie – bei einem Glas Sekt. Das musste gefeiert werden!
Hundemüde, geschafft und berauscht von den vielen Eindrücken fielen wir dann gegen 21:00 Uhr ins Bett.
Wetter: sonnig, ca. 30 Grad
Tag 21 – Dienstag, 11.10.2011
Nach dem aufregenden Tag gestern brauchten wir heute unbedingt eine Auszeit. Relaxen war angesagt. Nach dem Frühstück kam Heike mit der Nachricht, dass am Hippo Hide Flusspferde sind. Sollte der Hippo Hide heute seinem Namen wirklich alle Ehre machen? O.K. - da mussten wir dann natürlich hin.
Und wirklich: Da lagen sie! Ein Bulle und zwei Kühe mit ihren Kälbern. Die Kälber hielten sich allerdings sehr versteckt und wir bekamen diese immer nur kurz zu sehen. Unsere ersten Flusspferde – Wahnsinn! Ich hätte nie gedacht, dass es mal so viel Spaß machen würde, zwei Stunden lang träge Flusspferde zu beobachten. Bei der kleinsten Bewegung dieser großartigen Tiere schauten wir alle gebannt hin.
Um 12:00 Uhr mussten wir leider den Hippo Hide verlassen. Wir machten es uns an unserem Rondavel gemütlich, schwammen eine Runde und lasen. Nachdem der Strom wieder da war, konnte ich auch unsere Reisetagebuchleser auf den aktuellen Stand unserer Abenteuer bringen.
Morgen würden wir wieder früh aufstehen müssen, da geht es zum Kruger Nationalpark. Leider schon unsere letzte Tour …
Wetter: sonnig, ca. 30 Grad
Tag 22 – Mittwoch, 12.10.2011
Als letzte Tour stand der Kruger Nationalpark an. Er ist mit 22.000 qkm einer der größten Wildparks der Welt und grenzt direkt an den Limpopo Nationalpark in Mosambik. 1927 wurde der Kruger Nationalpark für die Öffentlichkeit freigegeben.
Um 5:00 Uhr holte uns Natalie mit dem Minibus ab und bis zum Orpen Gate benötigten wir ca. 90 Minuten. Es herrschte schon reger Betrieb am Gate, da i. d. R. früh morgens und abends die besten Tiersichtungen möglich sind.
Wir können hier im Reisebericht beim besten Willen nicht alle Sichtungen und Erlebnisse im Detail wieder geben, denn das würde den Rahmen sprengen. Wir sahen Giraffen-, Elefanten-, Zebra-, Gnu- und Büffelherden, Flusspferde, Löwen, Kudus, Nyalas, Antilopen und unzählige Impalas, Wasserböcke, Steinböcke, Mongusten, Krokodile – nicht mitgerechnet die große Vielzahl an Vögeln. Wir hatten sogar das Glück, einen sehr seltenen Weißsattelstorch (davon existieren nur noch 80 Stück im Kruger Nationalpark), eine Riesentrappe (größter flugfähiger Vogel der Welt) und einen Sekretär zu beobachten.
Hinzu kommen die unheimlich tollen Bilder von Afrika, die man sonst wohl nur aus dem Fernsehen kennt: Rote Erde, endlose Steppen mit blauem Himmel und weißen Wolken, Trockenheit, Flusslandschaft, riesige Mahagoni-, Feigen- und Affenbrotbäume. Man kann es eigentlich nicht beschreiben, sondern muss es selbst mit eigenen Augen sehen! Für uns stand bereits fest: Der „Virus africanus“ hatte uns infiziert und wir kommen wieder!
Voller fantastischer und unglaublicher Eindrücke kehrten wir gegen 17:45 Uhr nach MAKUTSI zurück. Beim Abendessen ließen wir dann noch einmal den Tag Revue passieren und fielen gegen 21:00 Uhr müde, aber glücklich, ins Bett.
Wetter: sonnig, ca. 35 Grad
Tag 23 – Donnerstag, 13.10.2011
Unser letzter Tag auf MAKUTSI. Wir hatten noch gar keine Lust, nach Hause zu fliegen, sondern könnten locker noch die eine oder andere Woche anhängen. Es gab noch so viel zu sehen …
Heute Morgen waren wir ein letztes Mal am Hippo Hide und durften wieder vier Flusspferde beobachten. Herrlich! Ansonsten wurde relaxed, geschwommen und wir ließen die großartige Landschaft ein letztes Mal auf uns wirken. Und natürlich mussten wir noch ein paar Reiseandenken im MAKUTSI-Shop einkaufen ... Als letztes Abendessen hatte Jesko uns Impala am Spieß versprochen. Er enttäuschte uns nicht.
Morgen Früh werden wir gegen 9:30 Uhr in Richtung Phalaborwa, zum Flughafen, aufbrechen. Unser Flug nach Johannesburg ist für 13:15 Uhr vorgesehen. Dort werden wir ca. 5 Stunden Aufenthalt haben - Zeit genug für weitere Shopping-Touren. Wenn alles nach Plan verläuft, werden wir Samstag morgen um 6:10 Uhr wieder im kalten Frankfurt landen.
Wir hatten zu Beginn eine ungefähre Vorstellung, was uns erwartete. Einiges war anders, aber trotz allem sehr gut. Im Großen und Ganzen wurden unsere Erwartungen mehr als übertroffen. MAKUTSI ist ein Paradies für alle diejenigen, die Tiere und auch fantastische Landschaften lieben. Wir können jetzt gut verstehen, warum viele Gäste bereits das dritte oder vierte Mal auf MAKUTSI weilen. Auch wir werden im September 2012 wiederkommen!
Wetter: sonnig, ca. 35 Grad (im Schatten!!!)
Es wird langsam wärmer. Für uns Zeit, nach Hause zu fliegen ...